Jubiläum im Literaturbetrieb: 30 Jahre Hamburger Ziegel
Der Hamburger Ziegel ist eine richtige Tradition in der Hamburger Literaturlandschaft. Eine Sammlung von Texten, die seit mittlerweile 30 Jahren erscheint.
Die Autorin Katrin Seddig hat bereits mehrere Texte für unterschiedliche Ausgaben der Hamburger Literatur-Sammlung geschrieben. Der Ziegel ist für etablierte und Nachwuchs-Schriftsteller eine wichtige Bühne, findet die Schriftstellerin: "Wenn man im Ziegel ist, dann gehört man irgendiwe zu den Hamburger AutorInnen mit dazu. Mich freut das, wenn ich angefragt werde."
In der Kulturbehörde betreut Antje Flemming als Literatur-Referentin den Ziegel. Der entstand 1992, um einem breiteren Publikum möglichst viele der rund 300 Texte anzubieten, die jährlich für einen Wettbewerb eingesandt werden. Für viele Schreiber: die erste Veröffentlichung: "Das ist Nachwuchsförderung und auch Verlage auf das Potenzial, was hier in Hamburg vorhanden ist, aufmerksam zu machen. Weil das ist ja das schwierigste im Literaturbetrieb: Wie kommt der Text in den Verlag und wie wird aus einem Text ein Buch gemacht."
Hamburger Ziegel rückt neue Literatur-Talente in den Fokus
Sein Name liegt in Form und Farbe wegen des Erstlings begründet. Rund 500 Seiten in rotem Leinen gleichen einem Backstein in Buchform. Viele Prominente, von Ulla Hahn über Heinz Strunk bis hin zu einem damaligen Studenten und heutigen Vizekanzler Habeck gehören zu den Autoren. Der Ziegel ist inhaltlich ein Schwergewicht, gerade im Digitalzeitalter, findet auch Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda: "Ich glaube, dass es schon ein Unterschied ist, ob man in das Universum der Blogs, das ja sehr unübersichtlich geworden ist, irgendeinen Text hinein gibt, oder ob es da eine kuratierte Auswahl gibt, die tatsächlich auch anfassbar ist. Die auch den Anspruch erhebt: Guck mal, das ist die ganze Bandbreite und Vielfalt des hamburgischen Literaturlebens."
Das 30. Jubiläum ist für Autoren und Herausgeber Beleg einer lebendigen Literatur-Szene in der Hansestadt. Die Auflage: 1.200 Exemplare. Ob Leser oder Veranstalter, Bücher-Fans profitieren vom Ziegel vor allem, weil er neue Talente in den Fokus rückt, erklärt die Autorin Katrin Seddig: "Das ist für VeranstalterInnen ein gutes Nachschlagewerk um zu stöbern und zu schauen, was gibt die Szene her. Ich guck manchmal nach, wenn mir Texte gefallen, wer ist das denn, der oder die kenne ich ja gar nicht und kann man die mal auf die Lesebühne einladen." Der Ziegel: seit 30 Jahren eine Hamburger Tradition und wichtiges Förderinstrument von literarischem Schreiben in der Stadt. Im April erscheint die neue Ausgabe.
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