Der israelische Filmemacher Yuval Abraham hat die Antisemitismusvorwürfe zu seinen Aussagen auf der Berlinale als "absurd" bezeichnet. Es sei empörend, dass deutsche Politiker im Jahr 2024 die Dreistigkeit besäßen, diesen Begriff gegen ihn zu verwenden, wo ein Großteil der Familie seines Großvaters von Deutschen im Holocaust ermordet worden sei.
Während der Gala am Samstagabend war der Nahostkonflikt mehrfach thematisiert worden. Zahlreiche Mitglieder aus Jurys sowie Preisträgerinnen und Preisträger forderten verbal oder mit Ansteckern einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg. Der US-amerikanische Regisseur Ben Russell, der mit seiner Dokumentation "Direct Action" in der Kategorie "Encounters" ausgezeichnet wurde, sprach in seiner Dankesrede von einem "Genozid in Gaza". Yuval Abraham beklagte die Ungleichbehandlung zwischen Palästinensern und Israelis im Westjordanland und nutzte dabei den Begriff "Apartheid". Einschätzungen von Jan Chrisoph Kitzler, ARD Korrespondent in Tel Aviv.