Kiels Handballer Nikola Bilyk (l,.) und Eric Johansson. © IMAGO / Eibner

THW Kiel: Ratlosigkeit in der Krise

Stand: 07.11.2022 10:35 Uhr

Die Berg- und Talfahrt der Handballer des THW Kiel setzt sich fort. Wettbewerbsübergreifend haben die "Zebras" in dieser Saison schon fünf Niederlagen kassiert. Immerhin: In der Bundesliga läuft es auch bei den anderen Spitzenteams nicht rund.

So kassierte Spitzenreiter Füchse Berlin beim Schlusslicht Minden seine erste Saisonniederlage, die RN Löwen unterlagen beim HSV Hamburg und auch Meister Magdeburg hat bereits eine Niederlage auf dem Konto. So liegen die ersten fünf Teams der aufgrund der unterschiedlichen Spiele-Anzahl in der etwas unübersichtlichen Tabelle eng beisammen: Berlin hat drei Minuspunkte, der THW auf Rang fünf nur einen mehr.

Die wenigsten Minuspunkte hat der viertplatzierte SC Magdeburg (zwei, bei zwei Spielen weniger), die meisten hat die SG Flensburg-Handewitt auf Rang drei (fünf).

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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Szilagyi: "Jetzt laufen wir wieder hinterher"

Das mag ein kleiner Trost für die erfolgsverwöhnten Kieler sein, dennoch redete beim Rekordmeister nach der 32:33-Heimniederlage gegen Lemgo niemand um den heißen Brei herum: "Wir haben schlecht gespielt", konstatierte Kapitän Domagoj Duvnjak gegen Lemgo und beklagte eine fehlende "Energie und Körpersprache".

"Das sind zwei Punkte, die du nie wieder zurückholen kannst, die du mit unseren Zielen nie im Leben verlieren darfst. Jetzt laufen wir wieder hinterher", haderte Geschäftsführer Viktor Szilagyi. Ratlos gab sich Rückraumspieler Nikola Bilyk: "Ich weiß aber nicht, ob es Verunsicherung ist oder ob wir einfach zu verbissen sind."

Es liegt nicht nur an Sagosen und Pekeler

Zwar feierte gegen Lemgo Rune Dahmke nach Verletzungspause sein Comeback, doch die Kernprobleme des THW konnte der Linksaußen nicht lösen. Zum einen fehlt dem THW derzeit zu oft eine gute Torhüterleistung. Der zweimalige Welthandballer Niklas Landin und Tomas Mrkva zeigen zwar immer wieder, zu was sie an guten Tagen in der Lage sind, doch konstant und verlässlich liefern derzeit weder der Däne noch der Tscheche ab.

"Wir werden in den nächsten Wochen keine Titel gewinnen, aber wir können welche verlieren." THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi

Dazu wiegt das Fehlen von Hendrik Pekeler (Riss der Achillessehne) und Sander Sagosen (Sprunggelenkfraktur) weiterhin schwer. Pekeler wird als Anker in der Abwehr und als verlässlicher Verwerter am Kreis ebenso vermisst wie Sagosen und dessen Aktionen aus dem Rückraum. Ein konkretes Datum, wann der frühere deutsche Nationalspieler und der norwegische Superstar in den Kader zurückkehren, gibt es noch nicht.

Jicha: "Müssen uns als Team der Situation stellen"

Nur an dem Fehlen der beiden will THW-Coach Filip Jicha die Krise seiner Mannschaft aber nicht festmachen: "Wir müssen uns jetzt als Team der Situation stellen. Wir müssen das als THW Kiel schaffen. Dabei wird uns kein Sander Sagosen und kein Hendrik Pekeler helfen, das müssen wir ohne die beiden schaffen", forderte der Tscheche.

VIDEO: Zeitreise: Handball-Legende Hein Dahlinger (6 Min)

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 06.11.2022 | 22:50 Uhr

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