Historisches Derby: Flensburg eindrucksvoll zurück, Kiel kämpferisch

Stand: 19.12.2022 11:02 Uhr

Mit dem 13-Tore-Sieg im 107. Derby gegen den THW Kiel haben sich die Handballer der SG Flensburg-Handewitt in der Bundesliga eindrucksvoll zurückgemeldet. Die phasenweise gedemütigten Kieler verloren die Tabellenführung, geben sich aber kämpferisch.

Zwischen dem Frust über eine bislang bestenfalls mäßige Saison und der Vorfreude auf eine bessere zweite Halbserie liegen mitunter nur 60 Minuten: Diese Erfahrung haben die Handballer der SG Flensburg-Handewitt am Sonntag gemacht. "Die Tabelle schaue ich mir nun gerne an", sagte Trainer Maik Machulla nach dem 36:23 (17:12) über den THW Kiel. Es war der 38. Sieg im 107. Schleswig-Holstein-Duell und der mit weitem Abstand größte Erfolg der Flensburger gegen den alten Rivalen und Rekordmeister, der in dem Duell bemerkenswert blass blieb.

SG-Torwart Buric: "Unser bestes Spiel seit langer Zeit"

Mit 24:10 Punkten liegen die Machulla-Schützlinge zum Ende der Hinrunde weiter auf dem fünften Platz. Doch der Rückstand auf Spitzenreiter Füchse Berlin (29:5), den THW (28:6), die Rhein-Neckar Löwen (27:7) und Titelverteidiger SC Magdeburg (25:5) fühlt sich nicht mehr so gravierend an. 

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Jubel bei Flensburgs Handballern nach dem Derbysieg gegen Kiel © IMAGO / Eibner

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Die Flensburger feierten am Sonntag im 107. Nordduell einen fulminanten 36:23-Sieg. Der THW Kiel verlor durch die Pleite die Tabellenführung. mehr

"Insgesamt haben wir heute auf einem hohen Level gespielt: im Angriff, in der Abwehr sowie auch im Tor", lobte Machulla sein Team. Vor den 6.300 Zuschauern in der ausverkauften Flens-Arena klappte nahezu alles. Einstellung, Kampfkraft und Tempo waren die Pluspunkte der Gastgeber, die im achtfachen Torschützen Emil Jakobsen und in Torhüter Benjamin Buric ihre herausragenden Spieler hatten. "Das war überragend. Unser bestes Spiel seit langer Zeit", sagte der bosnische Nationalkeeper Buric, der mit insgesamt 16 Paraden die Kieler Angreifer entnervt hatte.

Kiel kann Flensburg kein "Paroli bieten"

"Wir hatten nicht die Durchschlagskraft und Qualität im Rückraumspiel, um heute Flensburg Paroli bieten oder etwas mitnehmen zu können", sagte der Kieler Trainer Filip Jicha. Die "Zebras", die nur drei Tage vor dem Derby noch das Champions-League-Auswärtsspiel bei Aalborg HB in Dänemark bestritten hatten, waren kräftemäßig noch nicht wieder auf der Höhe. Anders als die Flensburger, die 48 Stunden mehr Zeit zur Vorbereitung auf den "Nord-Clasico" hatten.

"Das darf nicht passieren, aber es gibt solche Tage, an denen es doch passiert." THW-Kapitän Domagoj Duvnjak

"Wir sind gut gestartet, hatten dann aber Probleme im Rückzug und haben viele Fehler gemacht", analysierte Kiels kroatischer Kapitän Domagoj Duvnjak. Das Derby mit 13 Toren Unterschied zu verlieren, schmerzte den 34-Jährigen sehr, gleichzeitig schickte er eine Kampfansage an die Bundesliga-Konkurrenz: "Wir werden wieder aufstehen."

Beide Teams müssen zum Jahresende Pflicht erfüllen

In den letzten Tagen des Jahres haben der THW und die SG noch jeweils zwei Pflichtspiele zu bestreiten. Los geht es mit dem Pokal-Achtelfinale am Donnerstag. Die Kieler treten beim Zweitliga-Siebten SG BBM Bietigheim (19.30 Uhr) an, die Flensburger empfangen mit dem HSV Hamburg (19 Uhr) den nächsten Nordrivalen. Am ersten Bundesliga-Spieltag hatte sich die SG erst in letzter Sekunde mit 31:30 bei den Hanseaten durchgesetzt.

Nach einer kurzen Weihnachtspause haben die Kieler am zweiten Feiertag (20 Uhr) dann noch GWD Minden zu Gast. Die Flensburger erwarten am 27. Dezember (19.05 Uhr) die HSG Wetzlar. Danach geht es in die Weltmeisterschafts-Pause. Nach dem Turnier in Polen und Schweden nimmt die Bundesliga Anfang Februar wieder den Spielbetrieb auf.

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Ein Handball liegt im Tornetz. © picture-alliance Foto: Frank Hoermann / Sven Simon

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 18.12.2022 | 19:30 Uhr

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