FC St. Pauli spielt bei Fortuna Düsseldorf "nur" 1:1
Der FC St. Pauli hat den vierten Zweitliga-Sieg in Serie verpasst. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz kam bei Fortuna Düsseldorf nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Aber Düsseldorf hatte sich den Punkt verdient.
Dabei waren die Hamburger zu einem psychologisch sehr guten Zeitpunkt in Führung gegangen - unmittelbar nach der Pause. Doch ausgerechnet Rouwen Hennings, von 2008 bis Ende 2011 selbst ein Kiezkicker und Trainer Schultz nach seiner Corona-Quarantäne bei der Vorbesprechung eine Warnung wert, machte den St. Paulianern einen Strich durch die Rechnung. Am Ende trennten sich der Herbstmeister und das drittschlechteste Heimteam der Liga verdient unentschieden.
"Das 2:1 wäre möglich gewesen, wir waren dem Sieg näher. Wenn man aber auch die Düsseldorfer Möglichkeiten sieht, ist es ein Punkt, mit dem wir leben können." St.-Pauli-Trainer Timo Schultz
Der Vorsprung in der Tabelle auf den ärgsten Verfolger Darmstadt 98 schmolz zwar auf vier Punkte. Weil der vormalige Dritte Jahn Regensburg jedoch am Freitag gegen Werder Bremen 2:3 verloren hatte, ist das Polster auf Rang drei nach der besten Hinrunde der Vereinsgeschichte mit sieben Zählern weiter sehr bequem.
St. Pauli und Düsseldorf auf Augenhöhe
Die Partie in Düsseldorf hatte für St. Pauli schon mit einem Schreckmoment begonnen. Nach einer Ecke stand Emmanuel Iyoha frei vor dem Tor der Gäste, köpfte aber drüber. Doch St. Paulis erste Großchance ließ auch nicht lange auf sich warten: Jackson Irvines Kopfball nach einem Freistoß lenkte Fortunas Schlussmann Raphael Wolf über die Latte (7.).
Das Spiel blieb unterhaltsam und hatte auch in der Folge einiges zu bieten. Auch weil die Düsseldorfer vor 15.000 Fans nicht wie eine heimschwache Mannschaft auftraten. Es ging die Wiese immer rauf und runter. Die größte Chance der ersten Hälfte aus dem Spiel heraus hatte St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh, der nach einem guten Angriff der Gäste frei vor Wolf stand, bei seinem Abschluss aber den Ball nicht voll erwischte (36.).
Hartel und Hennings machen die Tore
Gewohnt zielstrebig zeigte sich St. Pauli dafür keine zwei Minuten nach der Pause. Ein Flugball von Kyereh fand Marcel Hartel, den die Abwehr offenbar vollkommen übersehen hatte. Und der Mittelfeldmann traf per Direktabnahme zum umjubelten 1:0 und zum ersten Mal für seinen neuen Club.
Die Gäste verpassten es in der Folge jedoch, vehementer auf das zweite Tor zu spielen und bekamen dafür die Quittung. Der gebürtige Oldesloer Hennings schob im Stile eines Torjägers zum Ausgleich ein (68.). Für den 34-Jährigen, der vor seiner Zeit bei St. Pauli in der Jugend für den HSV gespielt hat, war es bereits der neunte Saisontreffer.
Videoassistent beendet St. Paulis Jubel
Mit dem 1:1 wollte sich keiner der 22 Spieler zufriedengeben, wieder ging es hin und her. Jakub Piotrowski prüfte Gästekeeper Nikola Vasilj (77.), auf der anderen Seite tauchte Wolf beim Schuss von Guido Burgstaller ins Eck (78.).
Wieder nur zwei Minuten später jubelten die Hamburger - die Freude währte durch das Eingreifen des Videoassistenten allerdings nur kurz: Irvines 2:1 zählte wegen einer Abseitsstellung bei der Entstehung des Treffers nicht (80.). Das Pendel hätte allerdings auch noch mal in die andere Richtung ausschlagen können: Doch Vasilj war beim Schuss von Kristoffer Peterson erneut zur Stelle - und sicherte St. Pauli damit zumindest einen Punkt.
