Wolfsburgs Torhüterin Almuth Schult (l.) pariert gegen Bayerns Jovana Damnjanovic. © IMAGO / Sven Simon

Schult lässt Bayern verzweifeln - Wolfsburg oben auf im Titelkampf

Stand: 14.11.2021 18:09 Uhr

Auch dank zahlreicher Glanzparaden einer überragenden Almuth Schult haben die VfL-Frauen das Topspiel der Frauen-Bundesliga beim FC Bayern München gewonnen und dürfen als neuer Tabellenführer wieder von mehr träumen.

Es lief bereits die Nachspielzeit, als Schult noch einmal ihr ganzen Können auspackte. Bayerns Giulia Gwinn zog aus der Distanz ab, der Ball war spät zu sehen für die Torhüterin des VfL Wolfsburg, doch das war kein Problem an diesem Tag: Die 30-Jährige tauchte ab, fischte den Schuss mit einer starken Parade aus dem rechten unteren Eck und sicherte ihrem Team so den 1:0-Sieg im Spitzenspiel beim Meister.

"Es sah zwar nicht wunderschön aus, aber das ist letztlich egal. Wir haben kein Tor gefangen und eins mehr gemacht als der Gegner." Wolfsburgs Torschützin Kathrin Hendrich

Auch schon vor der Schlussphase hatte Schult den VfL mit sensationellen Reflexen gegen starke Münchnerinnen in der Partie gehalten. Dabei war die Nationaltorhüterin am Vortag durch eine Erkältung angeschlagen. "Im Spiel hat man ihr überhaupt nichts angemerkt, das unterstreicht noch mehr ihre Qualität", sagte VfL-Coach Tommy Stroot.

Auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ließ sich das Spitzenspiel nicht entgehen und lobte die 30-Jährige, die in der DFB-Auswahl seit ihrer langen Baby-Pause Merle Frohms (Eintracht Frankfurt) als Nummer eins den Vortritt lassen muss, als "Stabilisator" und "guten Coacher".

Stroot: "Dieser Sieg ist eine Momentaufnahme"

Stroot konnte sich neben dem Sieg im Prestige-Duell mit dem Meister auch über die Eroberung der Tabellenspitze freuen. Allzu hoch hängen wollte er den ersten Erfolg gegen die Bayern seit drei Jahren aber nicht. "Dieser Sieg ist eine Momentaufnahme", sagte Stroot. "Wir sind immer noch auf dem Weg der Entwicklung und wir glauben an unseren Weg, das habe ich heute gespürt. Von daher darf es so weitergehen."

Der siebte deutsche Meistertitel ist für die Wolfsburgerinnen noch weit weg, aber es war ein Fingerzeig in Richtung des Titelverteidigers aus München: Mit den "Wölfinnen" ist in diesem Jahr wieder zu rechnen. Das gilt allerdings auch für die TSG Hoffenheim, die am Sonntag durch ihr sensationelles 7:1 gegen den Verfolger aus Leverkusen auch in der Tabelle an München vorbeigezogen und nun punkt- und fast torgleich mit dem VfL ist. Nicht zu vergessen Eintracht Frankfurt auf Rang vier und Turbine Potsdam auf Rang fünf: anders als das Top-Trio sind die beiden Clubs ohne die große Belastung in der neuen Gruppenphase der Champions League, aber punktgleich mit den Bayern ebenfalls mittendrin im Meisterrennen.

Rückspiel gegen Juventus Turin steht an

Für die VfL-Frauen steht bereits am Donnerstag (18.45 Uhr) im eigenen Stadion das Rückspiel gegen Juventus Turin in der "Königsklasse" an. Am vergangenen Dienstag hatte die Stroot-Elf ein bitteres Last-Minute-Remis beim italienischen Meister hinnehmen müssen. Übrigens auch, weil Schult beim ersten Gegentor nicht gut ausgesehen hatte. Nachhaltig beeindruckt hat das die Nationaltorhüterin offensichtlich nicht, wie die Gala-Vorstellung gegen Bayern München gezeigt hat.

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 13.11.2021 | 14:00 Uhr

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