Endstation Union Berlin: St. Pauli scheidet im Pokal-Viertelfinale aus
Fußball-Zweitligist FC St. Pauli ist im DFB-Pokal-Viertelfinale ausgeschieden. Am Dienstag verloren die Kiezkicker beim Bundesligisten Union Berlin nach 1:0-Führung mit 1:2 (1:1). Bitter: Vor beiden Gegentoren rutschten St.-Pauli-Spieler aus.
Damit verpassten die Hamburger den Sprung ins Pokal-Halbfinale (19./20. April), das am kommenden Sonntag in der Sportschau ausgelost wird (19.15 Uhr). Zuletzt hatte St. Pauli 2006 das Semifinale erreicht. Damals scheiterte St. Pauli bei seiner legendären "B-Serie" am FC Bayern München.
"Es ist eine bittere Niederlage. Wir haben ein, zwei Fehler zu viel gemacht, die auf diesem Niveau einfach bestraft werden." St. Paulis Daniel-Kofi Kyereh
"Es war am Ende verdient. Union hat gerade in der ersten Halbzeit extrem viel Druck gemacht", sagte Trainer Timo Schultz. "Die beiden Gegentore, bei denen wir wegrutschen, sind für den heutigen Abend bezeichnend."
Am Mittwoch kämpfen noch der HSV gegen den Karlsruher SC und Hannover 96 gegen RB Leipzig (beide 18.30 Uhr, im NDR Livecenter) um den Einzug in die Runde der letzten Vier.
Kyereh schießt St. Pauli in Führung
Beide Teams neutralisierten sich zu Beginn gegenseitig, ehe Daniel-Kofi Kyereh das Tempo einmal kurz anzog und einen Freistoß an der Strafraumgrenze herausholte. Der St.-Pauli-Angreifer nahm selbst Maß und traf zum 1:0 für die Gäste (21.). Union-Keeper Frederik Rönnow machte bei dem Aufsetzer in die Torwartecke keine gute Figur.
Smarsch rutscht aus - Becker trifft für Berlin
Die Berliner antworteten mit wütenden Angriffen. St. Pauli hatte Glück, dass Niko Gießelmann kurze Zeit später am zweiten Pfosten den möglichen Ausgleich kläglich vergab. Kurz vor der Pause leistete sich die Hintermannschaft der Kiezkicker aber einen Fehler zu viel. Sheraldo Becker markierte das verdiente 1:1 für den Bundesligisten (45.). Bitter: St. Paulis Keeper Dennis Smarsch, der im Pokal anstelle von Stammtorwart Nikola Vasilj spielen darf, rutschte beim Herauslaufen aus und konnte so nicht mehr rechtzeitig klären.
Doppelt bitter für die ohnehin schon von Verletzungen gebeutelten Hamburger: Kurz vor dem Gegentreffer hatte Maximilian Dittgen angeschlagen das Feld verlassen müssen. Für ihn war Lars Ritzka ins Spiel gekommen.
Medic rutscht aus - Voglsammer markiert das 2:1
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie. Beide Teams waren eher auf Sicherheit bedacht - Strafraumszenen bekamen die 10.000 Zuschauer nur wenige zu sehen. Es drängte sich der Eindruck auf: Wer den entscheidenden Fehler macht, verliert dieses Spiel. Und der unterlief dem FC St. Pauli - wie schon beim ersten Gegentreffer. Dieses Mal rutschte Jakov Medic als letzter Mann weg, Andreas Voglsammer stand auf einmal frei vor Smarsch und versenkte den Ball flach zum 2:1 für die Hausherren (75.).
In der Schlussphase wurde es noch einmal hektisch. Erst verpasste Voglsammer das 3:1 für Union, als er den Ball an den Pfosten jagte (90.+1). In der dritten Minute der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Simon Makienok noch die große Gelegenheit zum Ausgleich für die Kiezkicker, doch sein Versuch aus kurzer Distanz wurde noch abgefälscht und strich ganz knapp am Pfosten vorbei.
