Frust beim Braunschweiger Michael Schultz (l.) und bei St. Paulis Luca Zander. © imago images / Eibner

Braunschweig gegen St. Pauli: Aus Frust soll Lust werden

Stand: 05.12.2020 08:15 Uhr

Der Tabellen-16. Eintracht Braunschweig trifft auf den Tabellen-17. FC St. Pauli - welchem Nord-Zweitligisten gelingt der Befreiungsschlag?

Die Niedersachsen knabbern vor allem an der herben0:4-Niederlage am vergangenen Spieltag in Darmstadt. Laut Trainer Daniel Meyer stehe alles "auf dem Prüfstand. Es gibt keinen Stein, den wir nicht umdrehen." Vor dem Heimspiel gegen die Hamburger heute (13 Uhr/Livecenter) legte der Coach im Training den Fokus verstärkt auf die Defensive: "Es geht jetzt darum, eine Stabilität zu entwickeln. Aber das ist kein Computerspiel, bei dem man auf einen Knopf drückt und ein paar Regler verschiebt."

Eines ist aber klar, die Umstellungen müssen zu besseren Ergebnissen führen. Dafür ist Meyer sogar bereit, vom angestrebten Ballbesitzfußball abzuweichen: "Wir gehen jetzt in der Entwicklung einen Schritt zurück. Es geht jetzt darum, Punkte zu sammeln, egal wie der Spielstil aussieht."

St. Paulis Schultz: "Die Ergebnisse werden kommen"

So weit ist St. Paulis Trainer Timo Schultz noch nicht. "Ich bleibe dabei: Die Entwicklung wird entscheidend sein, um vorwärts zu kommen. Ich sehe eine Entwicklung. Daher bin ich überzeugt, dass die Ergebnisse kommen werden", sagte der 43-Jährig und fügte hinzu: "Dass man nach einem Sieg mehr Selbstvertrauen hätte, ist klar."

Bei den St. Paulianern ein seltenes Glücksgefühl: Ein einziges Mal lagen die Hamburger in dieser Saison in Führung - prompt gewannen sie das Spiel. Seit dem 4:2 gegen Heidenheim Ende September sind die Kiezkicker in mittlerweile sieben Partien allerdings sieglos geblieben.

Braunschweigs Kobylanski wieder fit

Die Braunschweiger Hoffnungen ruhen nicht zuletzt auf Kapitän Martin Kobylanski. Der 26 Jahre alte Kapitän des BTSV könnte gegen St. Pauli nach fast fünf Wochen Verletzungspause erstmals wieder auflaufen. Die Genesung dürfte den Niedersachsen gerade Recht kommen: Kobylanski war maßgeblich an den bisherigen drei Braunschweiger Saison-Höhepunkten beteiligt: Beim 5:4 im DFB-Pokal gegen Bundesligist Hertha BSC traf er dreimal, beim 2:1-Erfolg gegen den VfL Bochum bereitete er beide Tore vor, beim 3:2 gegen Nürnberg erzielte er den zwischenzeitlichen Ausgleich.

St. Pauli braucht Zalazars Inspirationen

Ein wichtiger Faktor beim FC St. Pauli ist Rodrigo Zalazar. Der Uruguayer begeisterte zu Saisonbeginn mit seiner leidenschaftlichen Spielweise, geriet zuletzt jedoch ein wenig aus dem Tritt. Vor allem beim 0:2 in Paderborn wurde der 21-Jährige mit einem verschossenen und einem verursachten Elfmeter zur tragischen Figur. Die Kiezkicker brauchen ihn aber in Topform: Zalazar könnte mit seinem Vorwärtsdrang, seiner Aggressivität und Emotion für Alarm in der mit 21 Gegentoren schwächsten Abwehr der Liga sorgen.

Kobylanski oder Zalazar - Schlüsselfiguren, um Frust in Lust zu verwandeln.

Mögliche Aufstellungen:

Eintracht Braunschweig: Dornebusch - Wiebe, Wydra, Schlüter, Burmeister - Nikolaou, Kammerbauer - Kroos - Kaufmann, Kobylanski - Proschwitz
FC St. Pauli: Himmelmann - Ohlsson, Ziereis, Lawrence, Buballa - Benatelli, Zalazar - Lankford, Dittgen - Kyereh, Makienok

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Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv © Colourbox Foto: Pressmaster

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Dieses Thema im Programm:

Die NDR 2 Bundesligashow | 05.12.2020 | 13:00 Uhr

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