Stand: 11.06.2019 18:23 Uhr

Teppich kaufen: Tricks der Händler erkennen

von Daniel Krull
Orient Teppiche. © fotolia.com Foto: ARC
Auf den ersten Blick lassen sich Qualitätsunterscheide bei Teppichen nur schwer erkennen.

Die Auswahl in Teppichläden ist häufig riesig: Hunderte Muster aus verschiedenen Regionen, aus Wolle und Seide, in unterschiedlicher Fertigungsqualität. Viele Käufer können schlecht einschätzen, was die Teppiche wert sind. Das nutzen einige Verkäufer schamlos aus. Ein weitverbreiteter Trick sind Scheinrabatte: Teppiche werden mit Preisnachlässen von bis zu 80 Prozent angeboten. Was die Verkäufer verschweigen: Oft wurde der ehemalige Original-Preis vorher um bis zu 700 Prozent zu hoch angesetzt. Der Preis des vermeintlichen Schnäppchens ist nach der angeblichen drastischen Reduzierung oft noch viel höher als der faire Marktpreis.

Tipps für den Teppichkauf

Vor allem Orientteppiche sind eine kostspielige Investition. Nicht selten liegen die Anschaffungspreise im vier- bis fünfstelligen Bereich. Käufer sollten einiges beachten, um nicht zu viel zu bezahlen.

  • Vorsicht bei vermeintlichen Schnäppchen: Preisreduzierungen von mehr als 30 Prozent sind oft Scheinangebote.

  • Vertrauenswürdige Händler: Kaufen Sie ihren Teppich möglichst bei einem alteingesessenen und bekannten Teppichhändler. Der kann es sich meist nicht leisten, unseriös zu sein.

  • Infos zum Teppich: Fragen Sie den Verkäufer nach Herkunft, Material, Beschaffenheit und Wertsteigerungspotenzial des Teppichs. Auch wenn Sie die Angaben nicht überprüfen können: Sie gewinnen einen Eindruck, wie gut sich der Verkäufer auskennt.

  • Zertifikate stehen für Qualität: Lassen Sie sich schriftliche Zertifikate zum Teppich geben. Bekannte Siegel sind Öko-Tex, Rugmark sowie Care & Fair. Noch besser sind Gutachten von vereidigten Sachverständigen. Sie werden bei sehr wertvollen Teppichen oft mitgeliefert.

  • Auf die Knüpfung achten: Vergleichen Sie Teppiche unterschiedlicher Preiskategorien miteinander. Wenn Sie die Teppiche umdrehen, können Sie sehen, wie der Teppich geknüpft ist. Viele Knoten deuten auf einen feingeknüpften, also hochwertigen Teppich hin. Wenige Knoten bedeuten grobe Knüpfung - ein Hinweis auf weniger gute Qualität.

  • Maschinell hergestellte Teppiche erkennen: Schauen Sie sich das Muster des Teppichs an. Wenn es sehr gleichmäßig ist, spricht vieles für einen maschinell hergestellten Teppich. Solche Modelle sind oft weniger wert als handgeknüpfte Teppiche.

  • Verlaufene Farbe mindert den Wert: Gucken Sie sich die Färbung des Teppichs an. Ist die Farbe verlaufen? Das mindert den Wert erheblich.

  • Keine Haustürgeschäfte: Kaufen Sie Teppiche niemals an der Haustür oder von Firmen, die Orientteppichreinigungen zu Spottpreisen anbieten. Solche Firmen sind oft unseriös.

  • Gutachter mitnehmen: Nehmen Sie beim Kauf eines teuren Teppichs einen Gutachter mit. Die Beratung kostet etwa 100 Euro pro Stunde - eine lohnende Investition für Teppiche, die mehrere Tausend Euro kosten. Teppichgutachter finden Sie über die örtlichen Industrie- und Handelskammern.

Weitere Informationen
Ein Stapel mit Teppichen. © Colourbox Foto: -

Wie unseriöse Teppichhändler Kasse machen

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 17.06.2019 | 20:15 Uhr

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