Erdbeeren selbst pflücken, richtig lagern und Reife erkennen
Leuchtend rot und duftend: Erdbeeren sind lecker, gesund und haben wenig Kalorien. Wer ihr volles Aroma genießen möchte, sollte regionale Früchte kaufen oder sie selbst pflücken. Tipps und Rezepte.
Zum Backen, in süßen oder pikanten Gerichten, als Marmelade oder einfach pur - Erdbeeren gehören zu den Lieblingsfrüchten der Deutschen. Beliebt sind Erdbeeren schon lange: Bereits unsere Urahnen kannten Walderdbeeren. Erste Funde reichen bis in die Steinzeit zurück. Die Erntezeit für Erdbeeren im Freiland beginnt je nach Sorte meist Ende Mai oder Anfang Juni und dauert bis Anfang August.
Reife, Frische und Qualität beim Einkauf erkennen
Da Erdbeeren nicht nachreifen, sollten Verbraucher beim Kauf darauf achten, dass alle Beeren gleichmäßig rot, glänzend und prall sind. Überreife Früchte oder Erdbeeren mit Druckstellen verderben schnell. Weitere Zeichen für Frische sind ein kurzer, grüner Stiel und durchgängig grüne Kelchblätter ohne weiße Spitzen. Erdbeeren können ihr Aroma nur voll ausbilden, wenn sie an der Pflanze ausgereift sind.
Bei importierter Ware aus Südeuropa oder Marokko, die oft schon vor dem Start der heimischen Saison angeboten werden, ist das selten der Fall. Sie sind meist unter Folie in riesigen Monokulturen gereift und können mit Pestiziden belastet sein. Auch der hohe Wasserverbrauch beim Anbau in trockenen Regionen wie etwa Andalusien und der lange Transport sind problematisch. Es lohnt sich also abzuwarten, bis die Saison in Deutschland beginnt, und zu regionalen Früchten zu greifen.
Welche Sorten sind besonders süß und aromatisch?
Obwohl es viele verschiedene Erdbeersorten gibt, werden sie im Handel kaum unterschieden, denn eine Kennzeichnung ist nicht vorgeschrieben. Wer direkt vom Erzeuger kauft, kann nachfragen. Beliebt und aromatisch sind unter anderem die Frühsorte "Elvira" sowie die sehr süßen Sorten " Senga Sengana" und "Honeyone".
Erdbeeren pflücken: Früher Morgen ist ideale Erntezeit
Wer sichergehen will, dass die Erdbeeren ganz frisch sind, kann sie entweder auf Wochenmärkten direkt beim Erzeuger kaufen oder auf einem nahe gelegenen Feld selbst pflücken. Möglichst eine Fläche wählen, die nicht direkt an einer viel befahrenen Straße liegt, die Schadstoffbelastung ist so geringer. Beim Pflücken am besten flache Erdbeerkörbe verwenden. Eimer oder andere tiefe Gefäße sind weniger geeignet, da die Früchte in ihnen zusammengedrückt werden.
Die beste Zeit für die eigene Ernte ist der frühe Morgen, dann sind die Beeren am aromatischsten. Außerdem sollte es trocken sein, denn nass gepflückte Erdbeeren haben weniger Aroma und verderben schneller. Die Früchte zusammen mit den grünen Kelchblättern und einem Stück Stiel von der Pflanze ziehen, um zu vermeiden, dass Saft ausläuft. Nur reife Früchte ernten. Sie sind an der gleichmäßig roten Farbe zu erkennen, während unreife Erdbeeren weiße, gelbe oder grünliche Stellen aufweisen.
Rezepte mit Erdbeeren
Erdbeeren zubereiten: Erst vor dem Verzehr waschen
Erdbeeren sind äußerst empfindlich und leicht verderblich. Zum Transport eignen sich atmungsaktive Verpackungen, etwa aus Pappe oder Holzspan. Auf keinen Fall dürfen die Beeren gequetscht werden. Um das Aroma zu bewahren, die Früchte erst unmittelbar vor dem Verzehr kurz waschen und danach die Stiele und Blätter entfernen. Wasser entzieht den feinen Früchten ihr Aroma, deshalb unbedingt mit dem Grün waschen, nicht lange im Wasser liegen lassen und nicht unter einem starken Wasserstrahl säubern.
Wie bewahre ich frische Erdbeeren am besten auf?
Ungewaschen halten sich Erdbeeren ein bis zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks - am besten abgedeckt auf einem Teller oder in einer Schüssel. Wer frische Früchte nicht zeitig verbrauchen kann, kann sie einfrieren. Eingefrorene Erdbeeren werden nach dem Auftauen allerdings meist matschig, sie eignen sich daher eher zum Kochen, Backen oder zum Pürieren, etwa als Smoothie oder Shake. Reife Erdbeeren sind zudem ideal für die Zubereitung von Marmelade oder Kompott. Sehr lecker ist auch die Kombination mit Rhabarber oder roten Johannisbeeren.
Gefriergetrocknete Erdbeeren: Teuer und viel Zucker
Eine Alternative zu Erdbeeren aus der Kühltruhe sind gefriergetrocknete Früchte. Bei diesem Verfahren wird den Früchten die Feuchtigkeit entzogen, Farbe und Aroma bleiben erhalten. Der aufwendige Prozess hat seinen Preis: Gefriergetrocknete Erdbeeren sind sehr teuer, die Herstellung ist energieintensiv und die Früchte kommen oft aus dem Ausland. Außerdem enthalten sie laut Verbraucherzentrale viel Zucker, sind also eher nicht zu empfehlen.
Frische Erdbeeren: Wenig Kalorien und gesund
Neben ihrem einzigartigen Geschmack haben Erdbeeren noch weitere Vorzüge. So enthalten sie pro 100 Gramm mehr Vitamin C als Zitronen, außerdem die Vitamine B1 und B2 sowie die Mineralstoffe Kalzium, Kalium, Eisen und Magnesium. Bemerkenswert hoch ist der Gehalt an Folsäure, ein Vitamin, das für die Zellbildung wichtig ist. Zudem wirken Erdbeeren blutdrucksenkend und regen die Nierentätigkeit an. Zugleich sind Erdbeeren kalorienarm: 100 Gramm enthalten nur bis zu 40 Kalorien.
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