Nationalpark Ostsee: Darum geht es

Stand: 15.09.2023 16:50 Uhr

An der Ostseeküste werben die Grünen für einen Nationalpark. Das Projekt stößt auf deutliche Abwehr bei Landwirten, Fischern und Tourismusverbänden. Nachdem sich einige CDU-Kreisverbände gegen das Projekt positionierten, spricht sich jetzt auch der CDU-Landesvorstand gegen das Projekt aus. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

von Friederike Hoppe

Vor allem die Grünen wollten ihn: den Nationalpark Ostsee. Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag war er Thema. "In einem intensiven Konsultationsprozess mit den Ostsee-Anrainerkreisen und -kommunen sowie den relevanten gesellschaftlichen Interessenvertretungen an der Ostsee werden wir einen Nationalpark schleswig-holsteinische Ostsee diskutieren und gegen Mitte der Legislaturperiode in der Koalition darüber entscheiden, ob und in welcher Form wir ihn auf den Weg bringen werden", hieß es da.

Inzwischen ist klar: Die ursprünglichen Pläne stehen vor dem Aus. Das Projekt hat nicht mehr die Unterstützung der CDU-Spitze. Der CDU-Landesvorstand formulierte einen Antrag für den Landesparteitag, um Alternativen vorzuschlagen.

Darin sind sechs Punkte zum Schutz der Ostsee aufgelistet, die als alternative Maßnahmen gelten könnten, darunter ein freiwilliges Aktionsbündnis und die Bergung von Munitionsaltlasten auf dem Meeresgrund.

Warum entstand die Idee für einen Nationalpark Ostsee?

Der Ostsee geht es schlecht. Die Wassertemperaturen sind so mild wie noch nie und das Wasser ist 1,5 Grad wärmer als noch vor 30 Jahren. Das hat Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt: Von 173 untersuchten Tierarten in der Ostsee sind inzwischen 70 Prozent gefährdet, wie die Helsinki-Kommission analysierte. Die Landesregierung aus CDU und Grünen will die Gebiete stärker schützen. Es wird darüber diskutiert, ähnlich wie im Wattenmeer an der Nordseeküste, einen Nationalpark an der Ostsee einzurichten. In Deutschland gibt es derzeit 16 Nationalparke, der älteste Nationalpark ist der Bayerische Wald (1970).

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