Lübecker Kreuzweg 2021 wegen Corona-Pandemie als Film
Am heutigen Karfreitag hat ein neuer Film über den ältesten Kreuzweg Deutschlands in Lübeck Premiere. Erstmals wirkt der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther mit.
Jedes Jahr nehmen in Lübeck am Karfreitag mehrere Hundert Gläubige am ältesten Kreuzweg Deutschlands teil. Corona-bedingt ist das aber auch in diesem Jahr nicht möglich. Deshalb können die evangelischen und katholischen Christen nur einen Film sehen - so wie schon im vergangenen Jahr.
Von der Jakobi-Kirche zum Jerusalemsberg
In dem Video tragen Probst Christoph Giering und Bischöfin Kirsten Fehrs gemeinsam das zwei Meter hohe Holz-Kreuz aus der Lübecker Jakobi-Kirche hinaus zum knapp 2 Kilometer entfernten Jerusalemsberg. Dabei sprechen sie an verschiedenen Orten in der Stadt über den Tod Jesu Christi. Bischöfin Fehrs sagte, dass das Land am Karfreitag auch um die vielen Corona-Opfer trauert: "Der Anblick auf das Kreuz Jesu gibt Hoffnung."
Günther: "Demokratie und Freiheit oft in Gefahr"
In dem Video über den Kreuzweg in Lübeck, das zum Beispiel auf der Internetseite der Nordkirche zu sehen ist, spricht auch Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Er erinnert an die Lübecker Märtyrer und sagt: "Demokratie und Freiheit sind immer wieder in Gefahr und müssen verteidigt werden." An einer weiteren Kreuzwegstation hat der frühere Ministerpräsident Björn Engholm (SPD) eine Ansprache gehalten. Er forderte, aufzustehen und zu handeln, "wo Ungerechtigkeit, Missgunst, Achtlosigkeit und Hass herrschen".
Normalerweise mehr als 700 Christen vor Ort
Der Kreuzweg, den der Lübecker Kaufmann Hinrich Konstin 1493 angelegt hat, gilt als der älteste in Deutschland. Nach der Reformation geriet der Kreuzweg in Vergessenheit, erst 1994 entdeckte ihn der katholische Lübecker Propst Helmut Siepenkort per Zufall wieder und belebte die Tradition neu. Seit 2002 gehen und beten mehr als 700 katholische und evangelische Christen aus ganz Norddeutschland den Kreuzweg gemeinsam.
