Eine Sparkassen-Filiale deren Innenraum durch eine Explosion beschädigt ist. Die Fensterfront ist auf die Straße geschleudert. © Doreen Pelz/NDR Foto: Doreen Pelz

Geldautomat in Reinbek gesprengt

Stand: 14.11.2022 12:07 Uhr

In Reinbek haben Unbekannte in der Nacht zu Montag einen Geldautomaten in einer Sparkassen-Filiale gesprengt. Die Täter sind auf der Flucht, die Kriminalpolizei ermittelt.

Ein lauter Knall erschütterte kurz vor drei Uhr den Reinbeker Stadtteil Neuschönningstedt im Kreis Stormarn. Nach Angaben der Polizei haben Unbekannte einen Geldautomaten der Sparkasse Holstein in der Möllner Landstraße gesprengt. Er steht in einem gelben Klinkerbau mit drei Stockwerken, in den oberen Etagen wohnen Menschen. "Die Anwohner, die über der Sparkasse leben, sind durch die Wucht der Explosion aus dem Schlaf gerissen worden und haben dann sofort den Notruf gewählt", sagt Carola Jeschke, Sprecherin des Landeskriminalamts.

Explosion sorgt für schwere Beschädigungen

Eine Sparkassen-Filiale deren Innenraum durch eine Explosion beschädigt ist. Die Fensterfront ist auf die Straße geschleudert. © Doreen Pelz/NDR Foto: Doreen Pelz
Durch die Wucht der Explosion ist die Glasfassade auf den Gehsteig geschleudert worden.

Erste Untersuchungen haben ergeben, dass die Täter einen Festsprengstoff verwendet haben. Die gesamte Front der Sparkassenfiliale zerbarst durch die Explosion und wurde nach Angaben der Ermittler bis zu zehn Meter weit auf die Straße geschleudert. "Es ist natürlich besonders perfide, wenn die Täter keine Rücksicht darauf nehmen, dass dort noch Menschen leben und dass die Statik des Hauses durch die Explosion beschädigt wird", sagt Jeschke.

Augenzeugen hätten drei Täter flüchten sehen. Die Polizei hat daraufhin eine länderübergreifende Fahndung ausgelöst. Diese reicht laut LKA bis nach Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Polizei bittet um Hinweise von Zeugen, die etwas Ungewöhnliches in der Möllner Landstraße in Reinbek beobachtet haben.

Spurenabgleich mit anderen Tatorten

Am Montag sichern Spezialisten des Landeskriminalamtes Spuren und sprechen mit Augenzeugen. Anschließend soll geprüft werden, ob die Spuren zu bekannten Tätergruppen führen. Möglicherweise gibt es Parallelen zu ähnlich gelagerten Taten, so die LKA-Sprecherin.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 14.11.2022 | 08:00 Uhr

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