Mutmaßlicher Millionenbetrug im Baugewerbe: Angeklagte schweigen
Im Prozess um einen millionenschweren Fall von Wirtschaftskriminalität haben die sechs Angeklagten am Dienstag vor dem Landgericht Bielefeld geschwiegen. Es drohen ihnen Geld- und Haftstrafen.
Die Verlesung der Anklageschrift durch die Bielefelder Staatsanwaltschaft dauerte eine Dreiviertelstunde. Demnach sollen die sechs Angeklagten von 2013 bis 2019 ein kompliziertes Geflecht aus Bauunternehmen betrieben haben. Unter anderem hatten diese Firmen ihre Sitze in Osnabrück und Oldenburg, aber auch in Nordrhein-Westfalen sollen die 31 bis 46 Jahre alten Männer Betriebe unterhalten haben.
Acht Millionen Euro an Steuern hinterzogen
Als Chefs der Firmen setzten die Angeklagten Strohmänner ein, so die Staatsanwaltschaft und verschleierten außerdem die Identität ihrer Angestellten. Wenn die Unternehmen durch Barzahlungen an Mitarbeiter den Behörden auffielen, wurden sie demnach aufgelöst und durch Neugründungen ersetzt. Im Falle einer Verurteilung droht den sechs Angeklagten eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft. Der Prozess gegen sie soll am 21. Juni fortgesetzt werden. Bis Ende November will das Landgericht ein Urteil verkünden.
