Drei Tote bei Badeunfällen am Wochenende in Niedersachsen

Stand: 26.06.2023 12:20 Uhr

Drei Männer sind am Wochenende bei Badeunfällen in Niedersachsen ums Leben gekommen. Ein 21-Jähriger ertrank in Lüneburg, ein 32-Jähriger in einem See in Twist. Auch in Bakum starb ein Mann.

Dort ereignete sich der jüngste Badeunfall. Ein 52 Jahre alter Mann kam ums Leben, ein Rettungshubschrauber flog eine 60 Jahre alte Frau in ein Krankenhaus. Eine dritte Person, die nicht ins Wasser gegangen war, erlitt einen Schock. Laut Polizei hatte der Begleiter einen Angler über die Notlage informiert, der versucht haben soll, die Verunglückten zu bergen. Als dies nicht gelang, habe der Angler gegen 17 Uhr die Feuerwehr angerufen.

Eine Reanimation erfolgreich, die andere nicht

Beim Eintreffen der Rettungskräfte am Unglücksort sei ein Feuerwehrmann ins Wasser gesprungen und habe die leblosen Körper geborgen, sagte Gemeindebrandmeister Christoph Zerhusen. Feuerwehrleute hätten unmittelbar mit Reanimationsmaßnahmen begonnen, bis Notärzte und der Rettungsdienst eingetroffen seien. Zwei Rettungshubschrauber seien in einem angrenzenden Getreidefeld gelandet. "Im Laufe des Einsatzes konnte eine Person erfolgreich reanimiert werden und ist mit einem Rettungshubschrauber zur weiteren Versorgung ausgeflogen worden", sagte Zerhusen. Die zweite Person sei vor Ort gestorben. Ein Kriseninterventionsteam habe sich um den geschockten Begleiter gekümmert.

Taucher, Boot und Drohnen im Rettungseinsatz

Weil nicht klar war, ob sich noch weitere Personen im Wasser befinden, waren drei DLRG-Taucher im Einsatz. "Wir haben den Nahbereich mit Tauchern abgesucht, des Weiteren den gesamten Bereich mit zwei Drohnen abgeflogen und mit einem Boot abgefahren", sagte der Gemeindebrandmeister. Zerhusen zufolge waren mit Feuerwehr, Rettungsdienst, Tauchern und Drohnenstaffel etwa 70 Kräfte im Einsatz.

Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen vor einen Schild mit der Aufschrift "Baden und Zelten verboten". © Nord-West-Media TV
Schilder weisen darauf hin, dass das Baden am Harmer Baggersee verboten ist.
Gefährliche Unterströmungen: Baden verboten am Baggersee

An dem Baggersee ist das Baden verboten, es gibt gefährliche Unterströmungen, so Zerhusen. "Es gibt dort kalte Quellen - die Temperaturunterschiede sind groß", sagte Michael Dierkes von der DLRG Bakum dem NDR in Niedersachsen. Vielen sei diese Gefahr nicht bewusst und sie würden sich überschätzen. Die Gemeindefeuerwehr Bakum berichtet, dass sie schon häufiger zu Badeunfällen am Harmer Baggersee ausgerückt sei.

Fischereiverein muss trotz Badeverbots immer wieder einschreiten

Der Fischereiverein Essen Oldenburg hat den Baggersee seit Jahren gepachtet. Bei seinen Kontrollen treffe er regelmäßig Personen an, die trotz des Verbots ins Wasser gehen, sagte Christoph Kenning, der zweite Vorsitzende des Vereins und Leiter der sogenannten Aufsehergruppe, dem NDR in Niedersachsen. Drei Mal in der Woche drehe er seine Runden. In den vergangenen 14 Tagen habe er 23 Personen verwarnt, die baden wollten. Der Verein wolle die Kontrollen verstärken und zusätzlich zu den zahlreichen Baden-Verboten-Schildern Symbolbilder anbringen.

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Twist: Mitglieder von DLRG und Feuerwehr suchen einen See an einem Campingplatz mit Booten ab. Bei einem Badeunfall im Landkreis Emsland ist ein 32 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. © NWM-TV/dpa
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Twist: 32-Jähriger stirbt beim Baden (25.06.2023)

In der Mitte eines Sees konnte er sich nicht mehr über Wasser halten. Rettungskräfte konnten ihn nur noch leblos bergen. 1 Min

Blaue Lagune bei Twist: 32-Jähriger stirbt bei Badeunfall

Am Samstag war es zu zwei weiteren tödlichen Badeunfällen in Niedersachsen gekommen. In einem See an einem Campingplatz in Twist (Landkreis Emsland) starb ein 32-Jähriger. Zeugen hatten den Mann am späten Nachmittag in der Mitte der Blauen Lagune im Ortsteil Neuringe entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert. Der Mann konnte sich laut Polizei nicht mehr über Wasser halten und ging unter. Mit einem Großaufgebot suchte die Feuerwehr nach dem Mann. Unter anderem waren den Angaben zufolge eine Tauchergruppe und ein Tauchroboter im Einsatz. Am späteren Abend wurde der 32-Jährige gefunden. Er konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.

Beim Junggesellenabschied: Mann in der Ilmenau ertrunken

Ebenfalls tödlich endete ein Badeausflug in der Ilmenau in Lüneburg. Dort war ein 21 Jahre alter Mann nach Polizeiangaben am Samstagabend zusammen mit zwei 20-jährigen Frauen schwimmen gegangen. Nach NDR Informationen soll es sich um einen Junggesellenabschied gehandelt haben. Der junge Mann tauchte plötzlich in dem dort nur 1,50 Meter tiefen Fluss unter. Mit mehreren Rettungsbooten der Freiwilligen Feuerwehr wurde nach ihm gesucht, auch ein Polizeihubschrauber und Einsatzkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) unterstützten die Suchaktion. Ein Taucher der DLRG entdeckte den Mann unter Wasser. Der 21-Jährige wurde wiederbelebt, starb jedoch wenig später im Städtischen Klinikum Lüneburg.

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Das historische Rathaus von Osnabrück. © Stadt Osnabrück, Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit Foto: Dr. Sven Jürgensen
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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 26.06.2023 | 13:30 Uhr

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