Bode unterstützt Streik katholischer Frauen
Mit einem Kirchenstreik drängen Frauen auf Gleichstellung in der katholischen Kirche. Vom heutigen Sonnabend an wollen die Teilnehmer eine Woche lang keine Kirche betreten und keine Dienste verrichten. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, der auch Vorsitzender der Frauenkommission in der Deutschen Bischofskonferenz ist, unterstützt die Bewegung. "Ich finde die Aktion gut, um ein Zeichen zu setzen für mehr Beteiligung von Frauen in der katholischen Kirche", sagte Bode. Auch zahlreiche Gemeinden aus dem Bistum Osnabrück wollen an dem Streik teilnehmen, zu dem die katholische Frauenbewegung "Maria 2.0" aus dem Bistum Münster aufgerufen hat.
Für Gleichstellung in der Kirche: Frauen streiken
Obwohl sich viele Frauen in der katholischen Kirche engagieren, sind sie den Männern nicht gleichgestellt. Aus Protest wollen sie keine Kirche betreten und kein Ehrenamt ausüben.
Frauenbewegung fordert Zugang zu allen Ämtern
Er tue sich zwar schwer damit, wenn Frauen am Sonntag die Eucharistiegemeinschaft aufkündigten und in Pfarrsälen eigene Feiern abhielten, sagte Bode. Aber man müsse die Ungeduld vieler Frauen in der katholischen Kirche wahrnehmen. "Dahinter steckt eine ganz tiefe Verletzung, dass sie sich in der Kirche nicht so angenommen fühlen, wie es ihrem Einsatz entspricht", so Bode. Die Frauenbewegung fordert unter anderem den Zugang zu allen Ämtern der katholischen Kirche, die Aufhebung des Pflichtzölibats und umfassende Aufklärung von sexuellem Missbrauch durch Priester. Die Bewegung plant in den kommenden Tagen zahlreiche kirchenkritische Aktionen. Am Sonntag soll auf dem Domplatz in Münster eine zentrale Protestveranstaltung stattfinden.
Bode: "Auf absehbare Zeit keine Frauen im Priesteramt"
Die Bischofskonferenz hatte auf ihrer Sitzung in Lingen im März eine Quote von 30 Prozent Frauen in Führungsposition bis zum Jahr 2023 beschlossen. Das sei ein guter Schritt, sagte Bode. Er geht davon aus, dass sich daraufhin auch "klimatisch in den Entscheidungsgremien etwas ändern" wird. Derzeit werde in der Bischofskonferenz ernsthaft diskutiert, ob Frauen zu Diakoninnen geweiht werden könnten. Dieses Weiheamt ist bislang verheirateten Männern vorbehalten. Diakone dürfen Kinder taufen, Tote beerdigen, eine Predigt halten sowie bei Eucharistiefeiern und Trauungen assistieren. Dass Frauen zur Priesterin geweiht werden könnten, hält Bode in absehbarer Zeit für undenkbar.
