Mutmaßlicher Femizid in Varel: Polizei sucht nach Zeugen der Tat

Stand: 14.05.2025 17:43 Uhr

Ein 38 Jahre alter Mann steht im Verdacht, seine von ihm getrennt lebende Ehefrau am Montag im friesischen Varel mit dem Auto erfasst und getötet zu haben. Die Polizei sucht nun nach Zeugen.

Es werden Knall- und Augenzeugen gesucht, so ein Polizeisprecher. Also Zeugen, die etwas gehört oder gesehen haben. Die Behörden ermitteln wegen Mordverdachts gegen den Ehemann des Opfers. Das Amtsgericht Oldenburg hat am Dienstag einen Haftbefehl gegen ihn erlassen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Verdächtige, für den ein Annäherungsverbot galt, wurde demnach am Montagabend nahe dem Tatort im Vareler Stadtteil Langendamm festgenommen. Die kleinen Kinder des Ehepaares wurden laut Polizei bei nahen Angehörigen untergebracht. Nach NDR Informationen sind es insgesamt sieben minderjährige Kinder.

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Ein Blumenstrauß an einem Tatort. © Screenshot
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Mutmaßlicher Femizid in Varel: Auto erfasst Mutter von sieben Kindern

Der tatverdächtige Ehemann wurde gestellt, gegen ihn wird wegen Mordverdachts ermittelt. Wie können Frauen besser geschützt werden? 4 Min

Obduktion der toten Frau soll bald erfolgen

Der 38-Jährige hat sich nach Polizeiangaben bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Hintergrund der Tat sei vermutlich ein Familienstreit, sagte ein Polizeisprecher dem NDR Niedersachsen am Dienstag. Der Leichnam der 37-Jährigen soll laut Polizei zeitnah obduziert werden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollte das Obduktionsergebnis am Mittwoch oder Donnerstag vorliegen.

Verdächtiger soll gezielt mit Auto auf Ehefrau zugefahren sein

Ein Zeuge hatte am Montagabend die Polizei alarmiert, nachdem er einen Knall gehört und daraufhin die verletzte Frau und das Auto entdeckt hatte. Bisherigen Ermittlungen zufolge war der 38-Jährige in einem Kleinwagen gezielt und mit deutlich überhöhtem Tempo auf seine Ehefrau zugefahren, die sich auf dem Fußweg befand. Nach dem Zusammenstoß sei die Frau mehrere Meter durch die Luft geflogen - das Auto sei gegen einen Stromkasten gefahren, der daraufhin Feuer fing. Die 37-Jährige erlag den Angaben zufolge noch vor Ort ihren schweren Verletzungen.

Rat und Nothilfe bei psychischen Krisen und häuslicher Gewalt

  • Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr; Tel. (0800) 11 10 111 oder (0800) 11 10 222
  • Gewalt gegen Frauen - bundesweites Hilfetelefon rund um die Uhr; Tel. 116 016
  • Gewalt gegen Männer - bundesweites Hilfetelefon rund um die Uhr; Tel. (0800) 12 39 900
  • Täterarbeit Häusliche Gewalt Niedersachsen - die Einrichtung bietet eine Übersicht zu regionalen Anlaufstellen für Täter und Opfer

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | NDR Info | 13.05.2025 | 21:45 Uhr

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