LNG-Terminal in Wilhelmshaven: Baustart bereits nächste Woche
In der kommenden Woche sollen die Arbeiten für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven beginnen. Auch Bundeswirtschaftsminister Habeck wird erwartet. Anfang 2023 soll das erste Flüssigerdgas anlanden.
In der Nähe des Tiefseewasserhafens Jade-Weser-Port gibt es bereits einen rund zwei Kilometer langen Anleger. Dieser soll mit einem ersten Rammschlag ertüchtigt werden, damit dort künftig eine sogenannte Floating Storage and Regasification Unit (FSRU), also eine schwimmende Anlande- und Speicherplattform für Flüssigerdgas (LNG), festmachen kann. Das sagte ein Sprecher des niedersächsischen Umweltministeriums. Zum Startschuss für das Terminal wird am Donnerstag auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Wilhelmshaven erwartet.
Ziel: Bis 2025 unabhängig von russischem Erdgas
Wie Umweltminister Olaf Lies (SPD) dem NDR in Niedersachsen sagte, können danach der Bau der Anlage und der Bau der 30 Kilometer langen Pipeline beginnen. Das Vorhaben werde nun zügig umgesetzt. Anfang kommenden Jahres soll das erste importierte Flüssigerdgas in Wilhelmshaven anlanden. Das Terminal könnte dann dazu beitragen, rund 20 Prozent des russischen Erdgases zu ersetzen. Zusammen mit drei weiteren LNG-Terminals, die ebenfalls noch gebaut werden müssen, soll das bis 2025 so weit gesteigert werden, dass Deutschland vollständig auf russische Gasimporte verzichten könne, sagte Lies. Diese Zeit werde allerdings noch benötigt. Deshalb ist Lies dagegen, dass Deutschland von sich aus schon jetzt die Gasimporte aus Russland stoppt. Außer Wilhelmshaven steht bereits das schleswig-holsteinische Brunsbüttel als zweite LNG-Standort fest. Die anderen beiden Standorte sind noch nicht benannt.
Lies und Habeck wollen Vereinbarung unterzeichnen
Nach Angaben des Umweltministeriums in Hannover wollen Lies und Habeck in Hannover eine Vereinbarung über das LNG-Terminal in Wilhelmshaven unterzeichnen. Darüber hinaus wollten beide Minister eine Absichtserklärung unterzeichnen, Wilhelmshaven "zu einer Drehscheibe für saubere Energie für Deutschland" auszubauen. Darin solle festgehalten werden, dass Wilhelmshaven mit einer Infrastruktur an Land für die Anlandung, Verarbeitung und Weiterleitung von grünen Gasen wie etwa Wasserstoff zur Verfügung steht. Nach Angaben des Ministeriums-Sprechers sollen so bestehende Planungen weiter vorangetrieben werden. Rund ein Dutzend Unternehmen arbeiten derzeit daran, eine Wasserstoffwirtschaft in der Region um Wilhelmshaven aufzubauen.
