Frau in Weser versenkt: Revision gegen Gerichtsurteil

Stand: 28.10.2021 12:17 Uhr

Sowohl Staatsanwältin als auch die Verteidiger der drei Angeklagten haben Revision gegen das Urteil im Weser-Leichen-Prozess beantragt. Das teilte das Landgericht Verden dem NDR in Niedersachsen mit.

In dem Verfahren waren am Donnerstag vergangener Woche zwei Männer und eine Frau verurteilt worden, weil sie die 19-jährige Andrea K. aus Helmstedt im April 2020 an eine Betonplatte gefesselt und in der Weser ertränkt hatten. Zuvor sollen sie die Frau zur Prostitution gezwungen haben. Die Anklage hatte dem Trio Mord vorgeworfen. Ein Tötungsdelikt konnten die Richter den Beschuldigten allerdings nicht nachweisen.

Staatsanwaltschaft forderte lebenslänglich

Der 41 Jahre alte Haupttäter wurde vom Landgericht Verden jedoch wegen schwerer Zwangsprostitution, Vergewaltigung, versuchter Vergewaltigung, versuchter sexueller Nötigung und gefährlicher Körperverletzung durch Unterlassen zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Der 54 Jahre alte Komplize soll dem Urteil nach für drei Jahre und neun Monate, die 40 Jahre alte Frau für zwei Jahre und neun Monate in Haft. Die Verteidigung hatte geringere Haftstrafen unter fünf Jahren gefordert, die Staatsanwaltschaft plädierte auf lebenslänglich für alle Angeklagten. Weil beide Seiten das Urteil nicht akzeptieren wollen, muss sich nun eine weitere Instanz mit diesem Fall beschäftigen.

Ungeklärt: Wann und wo kam Andrea K. ums Leben?

Der Leichnam von Andrea K. war im Frühjahr 2020 in der Weser bei Balge im Landkreis Nienburg gefunden worden. Im Prozess vor dem Landgericht Verden konnte jedoch nicht geklärt werden, wie genau die junge Frau starb und ob sie noch lebte, als sie ins Wasser geworfen wurde. Das Gericht ging davon aus, dass die 19-Jährige auf dem Grundstück des 41-Jährigen ums Leben kam.

Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 27.11.2023 | 18:00 Uhr

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