Baltrum und Norderney: Forscher untersuchen Umgang mit Sturm
In den nächsten drei Jahren untersuchen Forscher auf den Nordseeinseln Baltrum und Norderney, welche Rolle Wind und Stürme im Alltag der Insulaner spielen. Ziel ist ein besserer Schutz der Inseln.
Die Forscherinnen und Forscher wollen von den täglichen Erfahrungen der Insulaner lernen und Ideen dafür entwickeln, wie sich Inselgemeinden noch besser vor Stürmen und Sturmfluten in Zeiten des Klimawandels schützen können. "Das Neue an unserem Ansatz ist, dass wir genau analysieren, inwiefern Wind und Sturm ein fester Bestandteil des Alltags sind und was wir aus diesen 'Windkulturen' für den Umgang mit und für den Schutz vor Stürmen und Sturmfluten lernen können", sagte Beate Ratter, Professorin für Geografie an der Universität Hamburg.
Vergleich von Nordseeinseln mit Inseln in Taiwan
Parallel zur Arbeit auf Baltrum und Norderney soll auch auf dem Penghu-Archipel in der Straße von Taiwan zum gleichen Thema geforscht werden. Der Vergleich der Wind- und Sturmkulturen zwischen dem Penghu-Archipel und den Ostfriesischen Inseln trage zu einem Ideenaustausch bei, wie man mit Wind und Sturm umgehen und sich an veränderte Gegebenheiten anpassen könne, erklärte Corinna de Guttry. Sie ist für die Fallstudie in Asien verantwortlich. Die Forschenden hoffen, dass die Ergebnisse dazu beitragen, dass beide Seiten voneinander lernen können.
Baltrumer Badestrand zuletzt vom Sturm weggespült
Der Baltrumer Badestrand ist während der letzten Stürme im Februar nahezu komplett abgetragen worden. Auch deshalb begrüßt Insel-Bürgermeister Harm Olchers das Forschungsprojekt: "Gerade durch den großen Sandverlust am Nordstrand sollten wir jede Möglichkeit einer nachhaltigen Stabilisierung auch dieser Bereiche nutzen, um Ressourcen zu schonen und störende Eingriffe in die Natur zu vermeiden." Das Projekt läuft mit einer ersten Windkartierung und Interviews mit Inselbewohnern bis zum 11. März auf Baltrum an und wird auf Norderney im März fortgesetzt. Parallel beginnen die Studien auf den Penghu-Inseln. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Meer und Küste
