Mutmaßlicher Islamist ist abgeschoben worden
Nach der Festnahme eines mutmaßlichen Islamisten aus dem Raum Lüneburg ist der Verdächtige abgeschoben worden. Der Mann war am Freitag in Gewahrsam genommen worden.
Dieses schnelle Handeln zeige, dass sich der Rechtsstaat zur Wehr setzen könne und keine extremistischen Tendenzen dulde, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag. Er sei dankbar, dass die Sicherheitsbehörden durch ihr konsequentes Handeln einen möglichen islamistisch motivierten Anschlag verhindert hätten. Pistorius dankte auch dem Herkunftsland für die reibungslose Zusammenarbeit und die umgehende Aufnahmebereitschaft. Aus diplomatischen Gründen nannte er keine Einzelheiten und auch nicht die Nationalität des Betroffenen.
Personen aus Umfeld vernommen
Die Polizei hatte Hinweise auf die geplanten Taten des Verdächtigen bekommen und daraufhin am vergangenen Wochenende Gebäude in Drochtersen (Landkreis Stade) und im Raum Lüneburg durchsucht. Der Mann aus Drochtersen war dabei in der Nähe von Lüneburg festgenommen worden. Die Polizei vernahm am Wochenende auch Personen aus dem Umfeld des mutmaßlichen Gefährders. Diese seien aber auf freiem Fuß, so ein Polizeisprecher. Bei den Razzien seien unter anderem elektronische Medien beschlagnahmt worden.
Kein Zusammenhang mit Anschlag in Wien
Mit Razzien am Freitag unter anderem in Osnabrück gegen Verdächtige aus der Islamisten-Szene, die Kontakt zum späteren Attentäter aus Wien gehabt haben sollen, hatte der Einsatz offenbar nichts zu tun. Derzeit sei kein Bezug ersichtlich, sagte eine Polizeisprecherin NDR.de. Nach dem Anschlag in Österreich hatten Ermittler am Freitag die Wohnungen von vier jungen Männern in Deutschland durchsucht. Sie gelten aber nicht als tatverdächtig. Eine weitere Durchsuchung bei einem mutmaßlichen Salafisten in Bremen gehörte ebenfalls zu diesen Ermittlungen.
