Ein ausgetrocknetes Feld © imago images/ Martin Wagner

Dramatische Wasserverluste: Auch Niedersachsen ist betroffen

Stand: 15.03.2022 11:50 Uhr

Laut Experten hat Deutschland dramatisch an Wasser verloren. Das Erste zeigt Mittwoch den Film "Bis zum letzten Tropfen" - zum Hintergrund der Geschichte gehört auch der "Coca-Cola-Brunnen" in Lüneburg.

Deutschland gehört laut Daten der Satellitenmission "Grace" zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit. Seit der Jahrtausendwende verliert das Land laut Experten 2,5 Kubik-Kilometer Wasser jährlich. Der bundesweite Verlust der vergangenen 20 Jahre entspreche damit der gesamten Wassermenge des Bodensees. Stark betroffen sind demnach neben Baden-Württemberg und Bayern auch die Region um Lüneburg.

Steigende Temperaturen in der Klimakrise

Vor allem steigende Temperaturen infolge des Klimawandels führten zu mehr Verdunstung und damit zu Wassermangel. "Das geht lange, lange Zeit gut und wenn es dann aber merkbar wird, dann ist es bei weitem zu spät", so Martin Grambow von der Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser. Während anhaltender Trockenphasen - wie im Sommer 2018 - ist es den Experten zufolge bereits zu regionalen Problemen mit der öffentlichen Wasserversorgung gekommen.

"Bis zum letzten Tropfen"

Das Erste zeigt im Rahmen des Themenschwerpunktes #unserwasser am Mittwoch, 16. März, um 20.15 Uhr den Film "Bis zum letzten Tropfen" von Daniel Harrich. Darin geht es um einen Ort mit Grundwasservorkommen von sehr guter Qualität, der von einem international agierenden Getränkehersteller ein lukratives Angebot für Entnahmerechte bekommt. Die Doku im Anschluss an den Film zeigt die Wirklichkeit hinter der Fiktion: Mit seinem Tochterunternehmen Apollinaris betreibt das Unternehmen Coca Cola in Lüneburg bereits zwei Brunnen. Geplant war auch die Errichtung eines dritten Brunnens, um jährlich bis zu 350 Millionen Liter Wasser aus 195 Metern Tiefe zu fördern. Über rund fünf Jahre sorgten die Pläne im Landkreis Lüneburg für Proteste. Im Januar hat der Konzern sein Vorhaben überraschend gekippt.

Weitere Informationen
Lüneburg: "Kein Grundwasser für Coca Cola" steht unter anderem auf einem Protest-Banner nahe des geplanten Coca-Cola-Brunnens. Der Konzern möchte mit einem neuen Brunnen bei Reppenstedt bis zu 350 000 Kubikmeter Wasser jährlich aus einer Tiefe von etwa 195 Metern fördern. © dpa-Bildfunk Foto: Philipp Schulze

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | 16.03.2022 | 20:15 Uhr

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