Nach schlechtem CDU-Ergebnis: Althusmann kündigt Rücktritt an
Stand: 09.10.2022 20:21 Uhr
Nach dem schlechten Abschneiden seiner Niedersachsen-CDU zieht Landeschef Bernd Althusmann noch am Abend der Landtagswahl Konsequenzen: Er will den Landesvorsitz abgeben.
"Ich werde dem Landesvorstand morgen vorschlagen, dass ich für das nächste Amt des Landesvorsitzenden nicht mehr zur Verfügung stehe. Das ist meine persönliche Konsequenz aus diesem Wahlergebnis", sagte Althusmann, der als CDU-Spitzenkandidat ins Rennen um das Amt des Ministerpräsidenten gegen Stephan Weil (SPD) angetreten war. Man werde in Kürze über das weitere Verfahren entscheiden. Der Landesvorstand werde bereits am Montag um 17 Uhr zusammenkommen. Althusmann schlug einen Landesparteitag vor, bei dem nach den Herbstferien der Landesvorsitzende neu gewählt werden soll.
Das sagte Ministerpräsident Weil am Montag. Grüne wollen Anspruch auf drei bis vier Ministerien erheben.
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Wie geht es mit der Niedersachsen-CDU weiter?
Althusmann hatte der Vorsitz der Niedersachsen-CDU Ende 2016 von David McAllister übernommen. Seit Herbst 2017 war er in der rot-schwarzen Koalition Weils Vize und Wirtschaftsminister. Bei der Neuaufstellung der CDU in Niedersachsen wird sich strategisch die Frage stellen, in welche Richtung sich die Partei entwickeln soll. Weiter nach rechts als unter dem eher gemäßigten Althusmann? Für diesen Kurs steht im Landesverband etwa der frühere Innenminister Uwe Schünemann. Oder in Richtung der Grünen, um - wie bereits in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein - künftig mehr Machtoptionen zu haben? Vor der Wahl war zu hören, dass Althusmann kaum Kontakt zu den Grünen gesucht habe, obwohl sich abzeichnete, dass eine Zusammenarbeit mit der Partei eine realistische Chance auf eine Regierungsbildung unter seiner Führung sein würde.