CDU kürt Althusmann zum Spitzenkandidaten für Landtagswahl
Bei einem kleinen Parteitag hat die CDU am Sonnabend in Hannover ihren Spitzenkandidaten für die Landtagswahl Niedersachsen gewählt. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann bekam volle Unterstützung.
Im Wahlkampf zur Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober 2022 soll Althusmann die Partei anführen. Die Abstimmung am Sonnabend fiel eindeutig aus: 100 Prozent der Delegierten stimmten für den CDU-Landesvorsitzenden. 78 stimmberechtigte Parteimitglieder waren bei der Veranstaltung, die auch online übertragen wurde, dabei.
Althusmann: Wahlkampf ohne Pause
In seiner Rede sagte Althusmann, der keinen Gegenkandidaten hatte, er wolle im Wahlkampf auf die Menschen achten: "Die Union ist der Kümmerer", betonte er. Das Wahlkampfteam müsse in den kommenden sechs Monaten pausenlos im Einsatz sein. Auf einen möglichen Koalitionspartner wollte er sich nicht festlegen. Die CDU werde den Regierungsauftrag annehmen und einen guten Koalitionspartner finden - "wer auch immer das sein werde". Schon im Vorfeld galt die Wahl Althusmanns zum Spitzenkandidaten als reine Formsache. Fraglich war nur, wie stark die Unterstützung durch die eigene Partei ausfallen würde.
Krieg gegen Ukraine ist Thema beim Parteitag
Am Sonnabend gab es auf dem kleinen Parteitag auch eine Videoansprache der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka. Darin stellte sie kommunale, kulturelle und wirtschaftliche Partnerschaften mit Russland in Frage. Der Krieg gegen die Ukraine sei nicht allein Putins Krieg, sondern finde auch Unterstützung in der Bevölkerung. "Wie erklärt man den Bewohnerinnen und Bewohnern des belagerten Mariupol, die, um nicht zu verdursten, Wasser aus Heizungsanlagen trinken, dass Bürgermeister niedersächsischer Städte Partnerschaften mit russischen Städten weiter pflegen?" Sie sprach auch Geschäftskontakte von Niedersachsen nach Russland kritisch an. Althusmann entgegnete, dass Putin und sein Umfeld verantwortlich für den Krieg seien. Dabei schaue er "auch auf die sogenannten Oligarchen." Die große Zustimmung in der russischen Bevölkerung sei Folge einer jahrzehntelangen Manipulation. Der Westen sei im Umgang mit Russland zu naiv gewesen.
