Mordprozess: Angeklagter räumt Schlägerei auf Feier in Leese ein
Wegen eines tödlichen Streits auf einer Geburtstagsfeier in Leese (Landkreis Nienburg) steht ein Mann vor Gericht - ihm wird Mord vorgeworfen. Beim Prozessauftakt berief er sich auf Erinnerungslücken.
"Ich kann mir die Gesamtsituation nicht erklären", ließ der 55-jährige Angeklagte über seine Anwältin am Mittwoch vor dem Landgericht Verden verlauten. Er räumte eine Schlägerei mit seinem Kontrahenten ein - könne sich aber nicht daran erinnern, ihn bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben. Genau das wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor: Der Angeklagte soll auf offener Straße seinem Kontrahenten den Arm um den Hals gelegt und bis zu zwei Minuten zugedrückt haben. Als das Opfer zu Boden gesunken war, soll sich der Angeklagte auf seinen Kontrahenten gelegt und weiter zugedrückt haben. Um das Opfer gekümmert habe sich der Angeklagte anschließend nicht. Zu einer Zeugin soll er gesagt haben: "Das ist mir egal, meinetwegen kann er auch sterben."
Angeklagter sei erschüttert über das, was passiert ist
Nach Angaben der Verteidigerin hatte der 55-Jährige an dem Abend der Feier zehn Flaschen Bier und noch mehr Pfefferminzschnaps getrunken. Von einem Streit will er anfangs nichts mitbekommen haben. Erst als es vor dem Haus lauter geworden sei, sei er rausgegangen. Er habe einen der Männer wegziehen wollen, ihn dabei aber nicht gewürgt, "sondern von hinten mit beiden Armen umklammert". An mehr könne er sich nicht erinnern. Der Angeklagte sei "erschüttert über das, was passiert ist".
Urteil in Mordprozess könnte Ende Januar fallen
Der tödliche Streit hatte sich Mitte Juni ereignet. Das Opfer starb einen Tag später im Krankenhaus an Hirnschäden, die durch Sauerstoffmangel verursacht worden waren. Ein Urteil in dem Prozess könnte Ende Januar fallen.
