Außenansicht des Roemer- und Pelizaeus-Museums in Hildesheim © picture alliance/Wolfgang Weihs Foto: Wolfgang Weihs

Roemer- und Pelizaeus-Museum: Insolvenz abgewendet, Land springt ein

Stand: 05.07.2022 12:24 Uhr

Das Roemer- und Pelizaeus-Museum stand kurz vor der Insolvenz. Nun ist die Stadt Hildesheim eingesprungen und unterstützt das Haus mit 1,6 Millionen.

Um das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim vor der Pleite zu retten, hat der Stadtrat 1,6 Millionen Euro freigegeben. Außerdem bekommt das finanziell in Schieflage geratene Museum eine neue Chefin. Das hat der Verwaltungsausschuss entschieden.

Da die Suche Monate dauern könnte, wird die bisherige Leiterin des Kreismuseums Peine, Doreen Götzky, Interims-Chefin. Um sich inhaltlich und wirtschaftlich neu auszurichten, brauche es einen personellen Wechsel, hieß es zuvor in einem Antrag von SPD, Grünen und Die Partei.

Museum braucht neue Strukturen und Ausrichtung

Seit 2019 stehe es finanziell schlecht um das Haus, das unter anderem für seine altägyptische und seine China-Sammlung bekannt ist. Ein Grund für die Notlage sei die Corona-Pandemie - doch der Abwärtstrend war bereits vor dem Ausbruch des Virus erkennbar. Offiziell heißt es von der Stadt: Strukturen und Ausrichtung des Museums seien nicht mehr zeitgemäß gewesen. Übersetzt heißt das: Es gab offenbar zu viele Sonderschauen, die zwar kulturell hochwertig waren, aber nicht genug Geld einbrachten. Außerdem hält die Stadt Hildesheim die Personalkosten für viel zu hoch. Die liegen aktuell bei mehr als 1,6 Millionen Euro pro Jahr.

Jederzeit zum Nachhören
Das Rathaus am Maschsee. © NDR Foto: Julius Matuschik
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Hannover

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15.00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Stadt Hildesheim plant weitere Unterstützung

Ab 2023 will die Kommune die Personalkosten und die Nebenkosten für das Magazingebäude übernehmen und die Miete für das Magazingebäude erlassen. Dafür fordert die Stadt, dass 250.000 Euro beim Personal eingespart werden und sich einiges ändert im Museum. Zum Beispiel soll es in Zukunft nur noch eine Sonderschau pro Jahr geben und diese soll ein breiteres Publikum ansprechen.

Außerdem soll es bauliche Veränderungen geben: eine Photovoltaikanlage soll Energiekosten einsparen und der unrentable Museumsshop soll an den Kassenbereich angedockt werden.

Weitere Informationen
Ingo Meyer © picture alliance/dpa Foto: Christoph Soeder

Hildesheimer Museum in Geldnot: "Es wird weniger Ausstellungen geben"

Dem Roemer- und Pelizaeus-Museum droht im Oktober die Insolvenz. Was tun? Ein Gespräch mit Hildesheims Oberbürgermeister Meyer. mehr

Vor dem Freilichtmuseum in Kiekeberg tummeln sich die Besucher. © K. Geisel

1,3 Millionen Euro Corona-Förderung für Kultur

Unter anderem hat das Roemer- und Pelizaeus-Museum 64.000 Euro erhalten. (26.06.2021) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 05.07.2022 | 08:55 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Museen

Mehr Nachrichten aus der Region

Das Quintett Club for Five steht auf einer Bühne und singt. © NDR Foto: Agnes Bührig

Internationale A-cappella-Woche in Hannover gestartet

Zwölf Ensembles aus fünf Ländern - das bietet das pralle Programm der 22. Ausgabe des Musikfestivals, das am Wochenende begonnen hat. mehr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Demokratie unter Druck?