Roemer- und Pelizaeus-Museum: Insolvenz abgewendet, Land springt ein
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum stand kurz vor der Insolvenz. Nun ist die Stadt Hildesheim eingesprungen und unterstützt das Haus mit 1,6 Millionen.
Um das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim vor der Pleite zu retten, hat der Stadtrat 1,6 Millionen Euro freigegeben. Außerdem bekommt das finanziell in Schieflage geratene Museum eine neue Chefin. Das hat der Verwaltungsausschuss entschieden.
Da die Suche Monate dauern könnte, wird die bisherige Leiterin des Kreismuseums Peine, Doreen Götzky, Interims-Chefin. Um sich inhaltlich und wirtschaftlich neu auszurichten, brauche es einen personellen Wechsel, hieß es zuvor in einem Antrag von SPD, Grünen und Die Partei.
Museum braucht neue Strukturen und Ausrichtung
Seit 2019 stehe es finanziell schlecht um das Haus, das unter anderem für seine altägyptische und seine China-Sammlung bekannt ist. Ein Grund für die Notlage sei die Corona-Pandemie - doch der Abwärtstrend war bereits vor dem Ausbruch des Virus erkennbar. Offiziell heißt es von der Stadt: Strukturen und Ausrichtung des Museums seien nicht mehr zeitgemäß gewesen. Übersetzt heißt das: Es gab offenbar zu viele Sonderschauen, die zwar kulturell hochwertig waren, aber nicht genug Geld einbrachten. Außerdem hält die Stadt Hildesheim die Personalkosten für viel zu hoch. Die liegen aktuell bei mehr als 1,6 Millionen Euro pro Jahr.
Stadt Hildesheim plant weitere Unterstützung
Ab 2023 will die Kommune die Personalkosten und die Nebenkosten für das Magazingebäude übernehmen und die Miete für das Magazingebäude erlassen. Dafür fordert die Stadt, dass 250.000 Euro beim Personal eingespart werden und sich einiges ändert im Museum. Zum Beispiel soll es in Zukunft nur noch eine Sonderschau pro Jahr geben und diese soll ein breiteres Publikum ansprechen.
Außerdem soll es bauliche Veränderungen geben: eine Photovoltaikanlage soll Energiekosten einsparen und der unrentable Museumsshop soll an den Kassenbereich angedockt werden.
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