Peine: Neben Klinik-Chef auch Landrat vorzeitig geimpft
In Peine sind neben dem Klinik-Geschäftsführer auch Landrat Franz Einhaus (SPD) und sein Stellvertreter vorzeitig gegen Corona geimpft worden. Einhaus entschuldigte sich dafür.
Dass er und sein Stellvertreter die Impfung angenommen haben, sei in der gegenwärtigen Stimmungslage eine "fatale" Entscheidung gewesen, sagte der Landrat, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Einhaus sprach von einem Dilemma: Einerseits könnten nur er und sein Stellvertreter wichtige Entscheidungen im Katastrophenschutz treffen, andererseits sei das Misstrauen wegen einer möglichen Vorzugsbehandlung groß. Als Konsequenz daraus will er eine politische Diskussion im Landkreis, wie so etwas künftig geregelt sein soll.
Auch Klinik-Geschäftsführer ließ sich impfen
Zuvor war bereits bekannt geworden, dass am Klinikum Peine Mitarbeiter der Geschäftsführung vorzeitig eine Corona-Impfung bekommen haben. Auf Anfrage des NDR in Niedersachsen hieß es aus dem Klinikum, sowohl der Geschäftsführer als auch seine Assistentin hätten im Peiner Impfzentrum erste Spritzen bekommen, obwohl sie noch nicht an der Reihe gewesen wären. Der Leiter des Impfzentrums habe dies vorgeschlagen.
"Impfvordrängler" an mehreren Orten
Auch an den Kliniken in Aurich, Wittmund und Hannover hatte es vergleichbare Fälle gegeben. Politiker aller Parteien zeigten sich empört über die zahlreichen "Impfvordrängler". SPD und CDU fordern, dies als Ordnungswidrigkeit einzustufen und zu bestrafen. Die Grünen sprachen sich für klarere Vorgaben zum Umgang mit Impfstoffresten aus.
