Stand: 18.10.2022 10:28 Uhr

Koloniales Erbe: Uni Göttingen will alle Gebeine zurückgeben

Tarisi Vunidilo (l) von der University of Hawaii at Hilo und Te Herekiekie Herewini vom Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa stehen in der Blumenbachschen Schädelsammlung im "Forum Wissen" der Universität Göttingen. © dpa-Bildfunk Foto: Swen Pförtner
Die Uni Göttingen prüft zusammen mit einem internationalen Forscherteam die Herkunft alter Gebeine.

Forscherinnen und Forscher aus mehreren Ländern untersuchen an der Universität Göttingen mehr als 1.000 menschliche Überreste auf ihre koloniale Vergangenheit. Bei den Gebeinen handelt es sich hauptsächlich um Schädel aus Asien und Ozeanien, die während der Kolonialzeit nach Europa gelangten. Ziel des Projektes "Sensible Provenienzen" sei es, die Gebeine wieder in ihre Herkunftsländer zu bringen, sagte Projektmitarbeiter Jonatan Kurzwelly. Die Universität sei bereit, sämtliche Gebeine aus ihren Sammlungen zurückzugeben, so Mitarbeiter Holger Stoecker. Seit Beginn des Forschungsprojektes im Sommer 2020 wurden bereits menschliche Überreste an Hawaii übergeben. Weitere Rückgaben an Australien und Neuseeland seien geplant, hieß es. Die meisten Gebeine stammten aus dem späten 18. Jahrhundert oder davor. In Deutschland wird seit einigen Jahren über die Rückführung von Raubgütern aus der Kolonialzeit debattiert. Dabei geht es häufig um wertvolle Kunstgegenstände, wie die Benin-Bronzen.

VIDEO: Forschungsprojekt zu geraubten Gebeinen durch Kolonialismus (27.09.2022) (2 Min)

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Historische Karteikarte © Screenshot

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NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 18.10.2022 | 13:30 Uhr

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