Göttinger Forscherin Priesemann wünscht sich Pandemierat
Was können wir aus dieser Pandemie für die Zukunft lernen? Die Göttinger Physikerin Viola Priesemann schlägt vor , im Falle einer künftigen Pandemie vieles besser zu trennen.
Priesemann sagte im Gespräch mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", sie wünsche sich, eine deutlichere Trennung von politischer Abwägung und wissenschaftlicher Expertise. Die Forscherin schlug einen Pandemierat vor. Dieser könne Wissen, Unsicherheiten und Szenarien zusammentragen - und kommunizieren. Als Beispiel nannte Priesemann die Diskussion um den so genannten Freedom Day. Was passiert, wenn alle Corona-Beschränkungen aufgehoben werden? Ein Pandemierat könnte Antworten geben und unterschiedliche Perspektiven aufzeigen, so die Physikerin.
Priesemann: 2G bedeutet Ausschluss
In der Frage, ob in der Corona-Pandemie nur noch geimpfte und genesene Menschen Zugang zu bestimmten Einrichtungen bekommen sollten (2G) oder auch negativ getestete (3G), hat die Göttinger Forscherin einen klaren Standpunkt: Sie sei ganz klar für 3G. "2G bedeutet, Menschen auszuschließen", so Priesemann in der HAZ. Der Druck, der durch die kostenpflichtigen Tests aufgebaut werde, sei schon hoch genug. Die Wissenschaftlerin forscht am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation. Seit Beginn der Pandemie berechnet sie modellhaft, wie sich das Coronavirus voraussichtlich ausbreitet.
