Getötete Frau: Identität nach 25 Jahren geklärt

Mehr als 25 Jahre ist es her, dass Polizisten in Eickhorst (Landkreis Gifhorn) eine Frauenleiche aus einem Wassergraben zogen. Ihr Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit traktiert worden, ihr Schädel zertrümmert. Hinweise auf die Identität der Toten: keine. Jetzt hat die Mordkommission Eickhorst II das Rätsel gelöst. Bei der Toten handelt es sich nach Angaben der Polizei und der Staatsanwaltschaft Hildesheim um die damals 28 Jahre alte tunesische Staatsangehörige Zakia M. Den entscheidenden Hinweis gab schließlich eine Vermisstenanzeige, die die Ehefrau des Sohnes von Zakia M. nach fast 25 Jahren aufgegeben hatte.
Polizei sucht Zeugin aus Flugzeug
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) erstellte ein Abstammungsgutachten, das die Identität der Toten bestätigte, so die Polizei. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen kam Zakia M. am 13. Dezember 1994 mit einem Flug aus Tunesien in Hannover an. Auf diesem Flug, so vermuten die Ermittler, könnte Zakia M. eine Frau kennengelernt haben, von der sie in den Tagen danach besucht wurde. Die Polizei sucht diese Frau dringend als Zeugin. Am 26. Dezember fand eine Reiterin die tote Zakia M. in der Gemarkung Eickhorst in einem Wasserloch liegend neben einem Wirtschaftsweg.
Zusammenhang zu Vermisstenfall Ganya Thielke?

Während ihres Aufenthalts in Deutschland hatte Zakia M. laut Polizei Kontakte zu Personen in Wolfsburg und Salzgitter. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass sie sich in diesem Bereich aufgehalten haben könnte. Auch schließt die Polizei nicht aus, dass es eine Verbindung zwischen Zakia M. und der seit dem 24. Dezember 1994 vermissten 33 Jahre alten Ganya Thielke geben könnte. Thielke war nach Angaben der Polizei vor ihrem Verschwinden als Prostituierte unter dem Spitznamen "NOK" bundesweit in verschiedenen Etablissements tätig.
Warum Zakia M. getötet wurde, ist weiterhin unklar. Die Mordkommission Eickhorst II ermittelt. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer (05371) 98 00 entgegen.
