Geplantes Trinity-Werk: Aktivisten bauen Dauer-Mahnwache auf
Volkswagen will ein neues Werk für die Produktion seines E-Modells Trinity in Wolfsburg-Warmenau bauen. Am Donnerstag haben Umweltaktivisten auf dem geplanten Baugelände mit einer Mahnwache begonnen.
Am Morgen hatten die sechs Personen, eine Frau und fünf Männer aus Gießen, Königslutter und Einbeck, zunächst Stände auf dem Gelände aufgebaut. Die Polizei räumte den Bereich, da die Stadt den beantragten Versammlungsort nicht genehmigt hatte. Erlaubt sei es hingegen, den Protest auf der gegenüberliegenden Straßenseite abzuhalten. Mit einem Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Wolfsburg wollen die sechs Menschen die Dauer-Mahnwache auf dem Baugrundstück doch noch durchsetzen.
Aktivisten werfen Volkswagen "Greenwashing" vor
Die Aktivisten wollen nach eigenen Angaben so lange auf dem Gelände verharren, bis beschlossen wird, das Werk nicht zu bauen. "VW und Wolfsburg versuchen eine 'Greenwashing-Strategie' zu fahren. Zum einen ist E-Mobilität eine Sackgasse. Wir haben die Batterie-Herstellung, da wissen wir bis heute nicht, wo wir die Rohstoffe herkriegen sollen", kritisierte die Aktivistin Lotte Herzberg gegenüber dem NDR in Niedersachsen. "Zum anderen ist die Fabrik ein Schandfleck für die Natur."
Bürgermeisterin: Einvernehmen mit Konzern und Stadt
Warmenaus Bürgermeisterin Angelika Jahns (CDU) sieht die Baupläne differenzierter. Einerseits könne sie die Sorgen und Argumente der Aktivisten verstehen. Andererseits habe man mit dem Konzern und der Stadt ein Einvernehmen in Bezug auf die Bedürfnisse von Anwohnerinnen und Anwohnern erzielt, so Jahns. Die Warmenauer könnten weiterhin in die Natur gehen und Wald und Teiche genießen, sagte die Bürgermeisterin dem NDR in Niedersachsen.