Eine Frau hält ein Deutschlandticket © picture alliance / pressefoto_korb Foto: Micha Korb

49-Euro-Ticket: Minister Lies sorgt sich um Finanzierung

Stand: 30.08.2023 17:59 Uhr

Das niedersächsische Verkehrsministerium betrachtet das Deutschlandticket als Erfolg. Minister Olaf Lies (SPD) blickt jedoch besorgt auf die noch offene künftige Finanzierung des Tickets.

"Wir müssen gemeinsam mit dem Bund hier zu einer Lösung kommen, um hier keine unnötige Verunsicherung zu schaffen, die das Erfolgsmodell Deutschlandticket ohne Not beschädigt", sagte der Lies. Für die Jahre 2024 und 2025 brauche es klare Vereinbarungen und Planungssicherheit, damit das Ticket eine entscheidende Antriebskraft für die Mobilitätswende bleibe. "Daher bitte ich auch den Bundesverkehrsminister mit dazu beizutragen, dass der Umstieg auf die Öffis der richtige Weg ist", so Lies.

VIDEO: Wie geht es mit dem Deutschlandticket weiter? (24.08.2023) (1 Min)

Deutschlandticket: Wer zahlt die Mehrkosten?

"Wir müssen bei den Vertriebskosten effizienter werden und wir müssen die offenen Fragen der Finanzierung klären. Das ist die gemeinsame Aufgabe", betonte Lies. Bislang ist noch offen, wer in den kommenden Jahren für steigende Kosten des Tickets aufkommt. Zwischen Bund und Ländern gibt es dem Verkehrsministerium zufolge nur für dieses Jahr eine Vereinbarung, wie mögliche Mehrkosten aufgeteilt werden. Bislang stellen Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro als Grundbetrag zur Verfügung.

Regierungssprecherin: Mindestens hälftige Finanzierung muss bleiben

"Ich glaube, wir können auch jetzt schon sagen, dass es mindestens bei einer hälftigen Finanzierung bleiben muss", sagte Niedersachsens Regierungssprecherin Anke Pörksen. "Wir nehmen natürlich auch gerne einen höheren Anteil des Bundes. Ich halte das aber für unrealistisch." Der Bund habe sich bereits bei der Einführung des Tickets nicht ganz leicht getan, die Hälfte der Kosten zu übernehmen, so Pörksen.

Bundesverkehrsminister Wissing lehnt höhere Beteiligung ab

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte zuletzt eine höhere Kostenbeteiligung des Bundes am Deutschlandticket abgelehnt. "Der Bund hat viel Geld für das Deutschlandticket in die Hand genommen und wir haben auch die Regionalisierungsmittel erhöht", sagte Wissing kürzlich dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Länder müssten jetzt zunächst bei den Verkehrsverbünden und den Vertriebskosten sparen. Niedersachsens Verkehrsminister Lies geht davon aus, dass die anfänglich hohen Vertriebskosten bei den Tickets nach der Einführungsphase kontinuierlich sinken werden. Die Länder hatten bereits einen Brief an Wissing geschrieben - sie fordern Zusagen zur Finanzierung des Deutschland-Tickets.

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Eine Person hält ein Smartphone, auf dem ein Deutschlandticket geöffnet ist, in der Hand. © picture alliance/Flashpic/Jens Krick Foto: Jens Krick

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 30.08.2023 | 09:00 Uhr

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