Stand: 22.08.2024 18:00 Uhr

Greifswalder Expertin: Suche nach Atom-Endlager ist kompliziert

In der Halle 8 des Zwischenlagers Lubmin lagern Fässer mit radioaktivem Material. © dpa-bildfunk Foto: Stefan Sauer
Die 74 Castoren mit dem Atommüll aus den DDR-Kernkraftwerken und aus Forschungsreaktoren bleiben noch mehr als 50 Jahre in Lubmin.

Geologieprofessorin Maria-Theresia Schafmeister von der Universität Greifswald (Landkreis Vorpommern-Greifswald) hat Kritik an der langen Dauer der Endlagersuche zurückgewiesen. Die Suche sei kompliziert, sagte Schafmeister. Die Gesteine - Tone, Salze oder auch Granit - in denen Atommüll gelagert werden können, seien zwar grundsätzlich bekannt. Aber nicht die konkreten Eigenschaften in den verschiedenen Regionen Deutschlands. Mit dem Standortauswahlgesetz hatte Deutschland entschieden, ergebnisoffen zu prüfen und im Zuge eines Ausschlussverfahrens den bestmöglichen Standort für ein unterirdisches Atom-Endlager zu finden. Deutschland verfüge über alle drei infrage kommenden Gesteine und alle müssten untersucht und bewertet werden. Das sei aufwändig und dauere. In Vorpommern gibt es spezielle Salzformation unter Rügen und Hiddensee. Diese Flächen sind vorkartiert. Aber sie müssen noch untersucht werden, ob sie tatsächlich geeignet sind. Schafmeister arbeitet seit vier Jahren im Nationalen Begleitgremium für die Endlagersuche. Einem Gutachten im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) zufolge ist die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle frühestens 2074 abgeschlossen. Damit bleiben die 74 Castoren mit dem Atommüll aus den DDR-Kernkraftwerken (Lubmin und Rheinsberg) und aus Forschungsreaktoren noch mehr als 50 Jahre in Lubmin.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.08.2024 | 16:10 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landkreis Vorpommern-Greifswald

Die neuesten Regionalnachrichten aus Vorpommern

Vorschaubild für den Podcast des Vorpommernstudio Greifswald auf NDR 1 Radio MV © iStock Foto: golero
2 Min

Regionalnachrichten aus Greifswald

Aus dem Vorpommernstudio in Greifswald berichten NDR Reporter täglich ab 5.30 Uhr im Landesprogramm von NDR 1 Radio MV, für andere NDR Programme und die gesamte ARD. 2 Min

Mehr Nachrichten aus der Region Vorpommern

Plakat Jobmesse Eggesin © BeFree

Jobmesse in Eggesin startet

Mehr als 30 regionale Unternehmen präsentieren sich den Besuchern. mehr

Mehr Nachrichten aus den Regionen in MV

Plakat Jobmesse Eggesin © BeFree

Jobmesse in Eggesin startet

Mehr als 30 regionale Unternehmen präsentieren sich den Besuchern. mehr

Die Warnowfähre "Warnowstromer" in Rostock, am Anleger Kabutzenhof. © NDR Foto: Steffen Baxalary

Elektrofähre erprobt autonomes Fahren auf der Warnow

Die Rostocker Elektrofähre soll zum Forschungsprojekt werden. Es geht um Automatisierung im Wasserverkehr. mehr

Auf einer Straße stehen mehrere Baustellenzäune, an denen gelbe Baustellenlampen angebracht sind. © NDR Foto: Pavel Stoyan

Schwerin: Hort-Neubau für Weststadtcampus geplant

Der Bau des neuen Hortgebäudes für den Schulkomplex kostet fast zehn Millionen Euro. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern