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Upahl: Erste Flüchtlinge im Containerdorf eingetroffen

Stand: 04.10.2023 19:30 Uhr

Mehr als 100 Flüchtlinge sind am Vormittag im neu errichteten Containerdorf in Upahl eingetroffen. Bereits am Montag hatten die Kreistagsvertreter aus Nordwestmecklenburg die fertige Unterkunft besichtigt.

Am Vormittag sind die ersten Umzugswagen und drei Busse mit über 100 Flüchtlingen in der Gemeinde Upahl (Landkreis Nordwestmecklenburg) eingetroffen. Die Flüchtlinge waren bisher in Sporthallen in Wismar untergebracht. Das Containerdorf in Upahl besteht aus rund 200 Einheiten, darunter Wohn-, Wasch- und Küchencontainer. Die Gemeinde hatte lange versucht, den Bau der umstrittenen Unterkunft im Gewerbegebiet zu stoppen. Bereits am Montag hatten Kreistagsvertreter die Unterkunft besichtigt - ohne eine Begleitung durch die Presse zuzulassen.

Upahl und Warin in Betrieb

Der Großteil der Bauarbeiten in Upahl ist abgeschlossen, die Gemeinschaftsunterkunft bietet Platz für 150 Flüchtlinge - weitere 100 Plätze sind in der Entstehung. Betreut werden sie nun durch den DRK-Kreisverband Nordwestmecklenburg sowie weitere Partner des Landkreises. Auch die Gemeinschaftsunterkunft in Warin konnte heute mit ihren 145 Plätzen in Betrieb genommen werden. Die dort untergebrachten Personen werden durch den Verein Schulz e.V. sowie weitere Partner des Landkreises betreut. Dort sollen im wesentlichen Familien unterkommen. Die Geflüchteten aus Wismar wussten zuvor lange Zeit nicht, wo sie in Zukunft untergebracht werden.

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Sporthallen in Wismar wieder frei

Mit dem Einzug der Flüchtlinge im 25 Kilometer entfernten Upahl sind die von den Geflüchteten bewohnten Sporthallen in Wismar erstmals seit langem wieder leer. "Die Hallen waren teilweise seit nun fast einem Jahr belegt, auch durch die vielen Verzögerungen, die es beim Thema Upahl gegeben hat", so Landrat Tino Schomann (CDU). Ziel sei es, die Sporthallen schnellstmöglich wieder für ihren eigentlichen Zweck zu nutzen. Ob Reparaturen der Sporthalle notwendig sind, könne erst in naher Zukunft eingeschätzt werden. "Mit dem Leerzug der Notunterkünfte in den Hallen ist ein Zielpunkt erreicht, auf den wir lange hingearbeitet haben", so Schomann weiter.

Sportplatz und Bushaltestelle geplant

Die Wohncontainer in Upahl sind zwei mal sechs Meter groß und für jeweils zwei Bewohner konzipiert. Geplant ist, dass die Geflüchteten sich selbst versorgen. Hierfür soll es Küchencontainer geben - je einer für 25 Personen. Über die Außengestaltung der Anlage ist noch wenig bekannt, Vertretern des Kreistages zufolge soll ein kleiner Sportplatz errichtet werden. Auch eine angekündigte Bushaltestelle an der Unterkunft, um Geflüchteten etwa eine Fahrt in das nahegelegene Grevesmühlen zu ermöglichen, soll erst noch gebaut werden.

Proteste der Bevölkerung

Einige Geflüchtete, die schon einer Arbeit nachgehen oder eine Ausbildung absolvieren, machen sich Sorgen, wie sie von Upahl nach Wismar oder nach Schwerin zu ihrer Arbeitsstelle beziehungsweise zur Berufsschule kommen. Proteste wie in den vergangenen Wochen und Monaten gab es heute in Upahl nicht. Ursprünglich sollten dort 400 Asylbewerber für ein Jahr befristet untergebracht werden. Nach Dauerprotesten war die Zahl auf 250 reduziert worden.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 04.10.2023 | 19:30 Uhr

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