Ein Gaszähler im Keller zeigt den Verbrauch an. © picture alliance Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres

Kräftige Gaspreiserhöhung bei den Schweriner Stadtwerken

Stand: 15.08.2022 15:36 Uhr

Die Stadtwerke Schwerin werden zum 1. Oktober die Gas-Preise drastisch erhöhen. Die neue Gasumlage ist dabei noch nicht berücksichtigt. Die gestiegenen Preise an den Gasmärkten müssten nun an die Kunden weitergegeben werden, teilten die Stadtwerke am Montag mit. Für grundversorgte Erdgaskunden steige der Arbeitspreis um 11,35 Cent pro Kilowattstunde. Der Grundpreis für den Erdgas-Anschluss ändert sich nicht. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 2.000 kWh im Jahr fallen nach Angaben der Stadtwerke monatliche Mehrkosten von rund 19 Euro brutto an. Das entspreche einer Erhöhung um 45 Prozent. Für die Kunden der Kategorie „Citygas best“ macht die Erhöhung um 11,35 Cent pro Kilowattstunde eine Preissteigerung um 70 Prozent aus.  Bei einem Durchschnittsverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr würden rund 190 Euro brutto im Monat zusätzlich fällig.

Gasumlage sorgt für weitere Erhöhung

Auf Gaskunden kommen ab Herbst wegen einer staatlichen Umlage an Importeure zusätzliche Preissteigerungen zu. Die Höhe der Gasumlage wird bei 2,419 Cent pro Kilowattstunde liegen. Das teilte die Firma Trading Hub Europe, ein Gemeinschaftsunternehmen der Gas-Fernleitungsnetzbetreiber in Deutschland, am Montag mit. Mit der Umlage werden erhöhte Beschaffungskosten von Importeuren an die Kunden weitergegeben. Bei einem Haushalt mit Einfamilienhaus und einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden betragen die Mehrkosten demnach rund 484 Euro im Jahr. Die Gasumlage soll 18 Monate lang erhoben werden. Sie endet am 1. April 2024. Sie wird laut Bundesregierung monatlich abgerechnet und kann alle drei Monate angepasst werden. Sollte Russland seine vertraglich zugesicherten Liefermengen wieder vollumfänglich erfüllen, werde die Preisanpassung auf null gesetzt.

Gasumlage auch bei Anbieter-Wechsel fällig

Verbraucher können sich nicht gegen die Gasumlage wehren, sagte Arian Freytag von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern bei NDR MV Live. Sie sei im Energiesicherungsgesetz verankert. "Das ist eine Abgabe, die zur Sicherung der Infrastruktur im Energiebereich angelegt wurde", so Freytag weiter. Den Gas-Anbieter zu wechseln, sei für Kunden im Moment schwierig, "weil viele Versorger keine Neukunden aufnehmen". Und die Gas-Umlage müsse in jedem Fall bezahlt werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Der Nachmittag | 15.08.2022 | 14:30 Uhr

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