Lechtturm vorm blauen Himmel auf dem Darß. © NDR Foto: Ulf Lange aus Bentwisch

Temperaturrekord im Norden: März deutlich zu warm und zu trocken

Stand: 02.04.2024 18:30 Uhr

Auf den wärmsten Februar seit Messbeginn 1881 folgte nun der wärmste März - im Norden sowie in ganz Deutschland. Zwei aufeinanderfolgende Monatsrekorde gab es laut Deutschem Wetterdienst zuletzt 2018.

Das Temperaturmittel betrug im März dieses Jahres bundesweit 7,5 Grad und lag damit 4 Grad über dem Wert der Referenzperiode von 1961 bis 1990, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach einer ersten Erhebung des Zeitraums mitteilte. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 lag das Plus bei 2,9 Grad. Damit wurde der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2017 (7,2 Grad) noch mal übertroffen.

Mecklenburg-Vorpommern bekam am wenigsten Regen

Insgesamt regnete es im März deutlich zu wenig. Rund 46 Liter pro Quadratmeter registrierte der DWD, das seien nur rund 80 Prozent der üblichen Menge. Besonders trocken war es in Mecklenburg-Vorpommern. Im Osten des Bundeslandes wurden vom DWD weniger als zehn Liter pro Quadratmeter gemessen. In der Fläche seien 19 Liter Regen je Quadratmeter gefallen. Das langjährige Mittel betrug 41 Liter.

Die Sonne schien mit 121 Stunden länger als im Vergleichszeitraum (114 Stunden). Die Durchschnittstemperatur lag bei 7 Grad Celsius.

Niedersachsen und Bremen im Norden am wärmsten

In Niedersachsen lag das Temperaturmittel im März mit 7,8 Grad über dem bundesweiten Durchschnitt. Von den norddeutschen Bundesländern war es hier und in Bremen (8,1 Grad) am wärmsten. Im deutschlandweiten Ländervergleich belegte Niedersachsen den sechsten Platz. Mit 44 Liter pro Quadratmeter regnete es elf Liter weniger als in der Vergleichsperiode der Meteorologen.

Weitere Informationen
Abgestorbene Fichten im Harz © NDR Info Foto: Nicole Ahles

Folgen des Klimawandels sind in Niedersachsen spürbar

Ein Klimafolgenbericht zeigt laut Umweltministerium etwa, dass die Temperatur seit 1881 bereits um 1,7 Grad gestiegen ist. mehr

Schleswig-Holstein besonders trüb

Mit einer Sonnenscheindauer von 120 Stunden war der März bundesweit sonniger als in der Vergleichsperiode 1961 bis 1990 mit 111 Stunden. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (127 Stunden) registrierte der DWD einen leichten Rückgang.

Große regionale Unterschiede zeigten sich bei den Sonnenstunden in Schleswig-Holstein. Während die Sonne landesweit knapp 103 Stunden schien, zeigte sie sich im nordfriesischen Leck nur knapp 75 Stunden. Der äußerste Norden lag damit auf dem zweiten Platz der trübsten Regionen.

Die Durchschnittstemperatur lag im März in Schleswig-Holstein bei 7 Grad. Es wurden 31 Liter Niederschlag je Quadratmeter gemessen, der Referenzwert lag bei 53 Litern/Quadratmeter

Weitere Informationen
Blühendes Rapsfeld vor dunklen Gewitterwolken © picture alliance / Zoonar | Stefan Ernst Foto: Stefan Ernst

Wie sich das Klima in Schleswig-Holstein verändert

Der aktuelle Klimareport zeigt: Die Temperaturen steigen und es gibt öfter Starkregen aber auch mehr Dürreperioden im Norden. mehr

Hamburg hatte zwölf Stunden mehr Sonne

In Hamburg zeigte das Thermometer im März durchschnittlich 7,7 Grad Celsius an. Es fielen 33 Liter Niederschlag je Quadratmeter. Der vieljährige Mittelwert lag bei 55 Litern. Die Sonne schien 113 Stunden - zwölf Stunden mehr als üblich. Bundesweit am sonnigsten zeigte sich die Bundeshauptstadt Berlin mit 121 Sonnenstunden.  

Wetterdaten zeigen Klimatrend

Das Jahr 2023 war in Deutschland wie weltweit das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Zahl der heißen Tage - also Tage, die mehr als 30 Grad Celsius erreichen - hat sich seit 1950 verdreifacht. Der Vergleich aktueller mit vieljährigen Werten ermöglicht Wissenschaftlern eine Einschätzung des langfristigen Klimawandels.

Weitere Informationen
Bei einer Klimastreik-Demo in Hamburg hält ein Junge eine Erdkugel, die weint. © Marcus Brandt/dpa

Der Klimawandel und der Norden

Die weltweite Klimakrise trifft auch Norddeutschland. Wie kann die Energiewende gelingen? Welches sind die besten Lösungen? mehr

Temperatursprung am Sonnabend

Am Wochenende soll es in Norddeutschland einen großen Temperatursprung geben. Meteorologen sagen für Sonnabend bis zu 24 Grad voraus - zehn Grad mehr als für den Vortag. An den folgenden Tagen bleibt es mild, kühlt sich aber um rund fünf Grad ab.

Weitere Informationen
Scillablüten blühen im Georgengarten in Hannover. © NDR Foto: Julia Henke

Daten je Postleitzahl: Ist es in Ihrer Region auch zu warm?

Schon seit Anfang Februar sind die Temperaturen höher als im langjährigen Vergleich. Aktuelle Wetterdaten zeigen den Klimawandel vor Ort. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 02.04.2024 | 18:20 Uhr

Kopfhörer liegen auf einem Mischpult. © fotolia Foto: Xandros

Was wünschen Sie sich in den "Themen des Tages" auf NDR Info?

Wie soll sich die Nachrichtensendung am Nachmittag in Zukunft idealerweise anhören? Hörerinnen und Hörer können sich an einer Umfrage beteiligen. mehr

Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

NDR Info auf WhatsApp - wie abonniere ich die norddeutschen News?

Informieren Sie sich auf dem WhatsApp-Kanal von NDR Info über die wichtigsten Nachrichten und Dokus aus Norddeutschland. mehr

Eine junge Frau hält ein Tablett-PC auf dem man den NDR-Info Newsletter sieht. © NDR Foto: Christian Spielmann

Abonnieren Sie den NDR Newsletter - die Nord-News kompakt

Mit dem NDR Newsletter sind Sie immer gut informiert über die Ereignisse im Norden. Das Wichtigste aus Politik, Sport, Kultur, dazu nützliche Verbraucher-Tipps. mehr

Mehr Nachrichten

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) gibt Mitte Dezember 2023 ein Pressestatement ab - im Hintergrund: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). © Michael Kappeler/dpa Foto: Michael Kappeler

Gleich live: Ärger in der Ampel - Wie viel Streit verträgt Demokratie?

Der Zwölf-Punkte-Plan der FDP wird schon als "Scheidungspapier" bezeichnet. Sagen Sie Ihre Meinung ab 20.15 Uhr in der neuen ARD-Sendung "Mitreden! Deutschland diskutiert". mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Demokratie unter Druck?