Passanten sitzen auf einer Parkbank am Lindener Berg in Hannover. © dpa Foto: Julian Stratenschulte

Frühlingsanfang im Norden: Wärmer als früher, kälter als anderswo

Stand: 20.03.2024 19:28 Uhr

Am Mittwoch war kalendarischer Frühlingsanfang. Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland ist das Wetter in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern derzeit allerdings wenig frühlingshaft.

In weiten Teilen Deutschlands war der Mittwoch passenderweise ein heiterer Tag mit frühlingshaften Temperaturen - allerdings nicht im norddeutschen Raum: "Der Norden ist außen vor. Insbesondere wenn man Richtung Schleswig-Holstein und Nord- und Ostseeküste geht", sagte Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Dort war es zumeist regnerisch und stark bewölkt, bei releativ niedrigen Temperaturen von 13 bis 14 Grad.

In den nächsten Tagen sei keine Besserung zu erwarten, so der DWD-Meteorologe. Die Wolkendecke wird dichter und auch die Regenfälle intensivieren sich. Je weiter es Richtung Norden geht, desto kühler wird es. Liegen die Höchstwerte am Freitag in Niedersachsen bei bis zu 16 Grad mit etwas Sonne, so steigt die Temperatur an der Nordsee nicht über 13 Grad mit teilweise starken Böen.

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Und auch im Rest Deutschlands wird es kühler, es bleibt unter 10 Grad. Beyer zufolge ist dieser phasenhafte Wechsel zwischen kälterer und wärmerer Witterung typisch für die Übergänge der Jahreszeiten. 

Kalendarischer Frühlingsanfang: Was bedeutet das?

Kalendarischer, meteorologischer und phänologischer Anfang - ob der Frühling da ist, lässt sich nicht allgemein bestimmen. Der kalendarische Frühlingsanfang beschreibt den Tag im Frühjahr, an dem die Nacht und der Tag gleich lang sind, die sogenannte Tagnachtgleiche. Zudem steht die Sonne an diesem Tag um 12 Uhr mittags genau über dem Äquator. Der kalendarische Frühlingsanfang ist nicht an einen bestimmten Tag im Kalender geknüpft. Er verschiebt sich zeitlich aufgrund der Lage der Sonne.

Der meteorologische Frühling hat dagegen schon am 1. März begonnen, denn: In der Meteorologie dauert jede Jahreszeit drei Monate, es wird am Beginn eines Monats mit der Zählung angefangen. Mit diesem starren Rahmen können Meteorologinnen und Meteorologen Statistiken leichter erstellen und vergleichen.

Der phänologische Frühlingsanfang ist an die Pflanzenwelt und deren Entwicklung geknüpft. Beim phänologischen Frühlingsbeginn gibt es keine festen Termine, da die Entwicklung der Pflanzen von Jahr zu Jahr unterschiedlich ist. Jeder phänologischen Jahreszeit sind aber bestimmte Pflanzenarten, auch Zeigerpflanzen genannt, zugeordnet. Deren Entwicklung ist vom Klima beziehungsweise dem Wetter abhängig. 

Klimawandel verursacht wärmere Frühjahre

Die Erderwärmung infolge des Klimawandels lässt sich über längere Zeiträume in allen Jahreszeiten beobachten. Im Vergleich zu historischen Werten sind die Frühlingstemperaturen auch in Norddeutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Plastisch wird das mit einem Online-Tool von NDR Data, mit dem Sie die aktuellen Temperaturen an Ihrem Wohnort mit langjährigen statistischen Mittelwerten vergleichen können.

"Eine Auswirkung des Klimawandels sind durchschnittlich wärmere Frühjahre", so Beyer. Das hat akute Auswirkungen auf die Flora. Dem DWD-Meteorologen zufolge blühen viele Pflanzen wie die Forsythie, die Zeigerpflanze für den sogenannten Erstfrühling, immer früher. Folglich verändert sich auch der Beginn des phänologischen Frühlings.

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