Impfdurchbrüche: Die Zahlen in Hamburg
In Hamburger Krankenhäusern sind seit Anfang September nach Angaben der Sozialbehörde knapp 100 Menschen mit einer Covid-19-Infektion behandelt worden, die zuvor vollständig geimpft waren. Drei Viertel der Corona-Patientinnen und -Patienten in Hamburger Kliniken sind demnach ungeimpft.
Auf den Intensivstationen ist der Anteil der Patienten und Patientinnen ohne Impfschutz höher: Rund 80 Prozent von ihnen sind in Hamburg ungeimpft. Diejenigen mit Impfschutz sind fast ausschließlich sehr alt, schwer vorerkrankt oder auch beides. Insgesamt erkranken vor allem ältere Menschen trotz eines Impfschutzes schwer an dem Virus.
Kluge: Anstieg war erwartbar
"Die Mehrzahl der Intensivpatienten im Norden und in Deutschland ist ungeimpft", sagte der Direktor der Intensivmedizin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, im Gespräch mit NDR Info. Mit der Zunahme der Impfquote sei auch ein Anstieg der Impfdurchbrüche erwartbar gewesen.
98 Impfdurchbrüche seit Anfang September
Seit Anfang September sind in den Hamburger Kliniken 98 vollständig geimpfte Corona-Patienten und -patientinnen behandelt worden. Davon waren 70 über 70 Jahre alt - nur in einem einzigen Fall war ein Teenager betroffen. Bei immunschwachen Menschen lässt der Impfschutz schneller nach.
Stiko empfiehlt Booster-Impfung für über 70-Jährige
Die Ständige Impfkommission empfiehlt ihnen deshalb eine Auffrischung nach einem halben Jahr. Junge, gesunde Menschen sind - nach jetzigen Erkenntnissen - auch noch länger gut durch die Doppel-Impfung geschützt. Zu 100 Prozent wirkt aber kein Mittel gegen eine Ansteckung.
Je mehr Menschen insgesamt geimpft sind, desto mehr Impfdurchbrüche wird es deshalb auch geben. Generell gilt aber: Wer trotz Impfung erkrankt, kann einen deutlich milderen Krankheitsverlauf erwarten.
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