Corona: Zahl der Erstimpfungen in Hamburg steigt deutlich an
Bald sollen die 2G-Regeln bundesweit gelten, das hat die Bund-Länder-Runde am Donnerstag beschlossen. Neue Zahlen aus Hamburg zeigen, dass das viele Menschen dazu bewegen könnte, sich nun noch impfen zu lassen.
Allein bei den städtischen Impfangeboten ließen sich in den vergangenen sieben Tagen mehr als 9.000 Menschen eine Erstimpfung verabreichen. Zum Vergleich: Mitte November waren es nicht einmal halb so viele Menschen. Dieser Effekt könnte maßgeblich auf die 2G-Regelungen zurückgehen, die ab Sonnabend praktisch überall in Hamburg gelten.
Reale Quote vermutlich noch höher
Auch ohne Einberechnung einer vermuteten "Unterdokumentierung durch niedergelassene Ärzte" liege man jetzt bei einer Quote von 77 Prozent zumindest Erstgeimpfter in Hamburg, sagte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Freitag. Es sei aber davon auszugehen, dass die Quote in Wahrheit deutlich höher liege, da in der Vergangenheit mehr Impfungen von der Ärzteschaft abgerechnet als den Behörden nachgemeldet wurden.
Vor allem Jüngere lassen sich jetzt impfen
Nach Einschätzung von Leonhard sind es überwiegend junge Erwachsene, die sich jetzt doch noch für eine Impfung entscheiden. Jetzt, da viele durch die neuen 2G- und 2G-Plus-Regelungen merkten, dass sie der fehlende Schutz im Alltag behindere, kämen viele zur Impfung. "Da stehen gar keine Gesundheitsthemen im Vordergrund", so die Senatorin.
Unter den Erwachsenen insgesamt lässt sich die Impfquote in Hamburg aber übrigens kaum noch steigern: Die Quote der Erstimpfungen liegt laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts inzwischen bei rund 90 Prozent.
Weniger Impfstoff für Boosterimpfungen
Die neue Nachfrage nach Erstimpfungen hat aber wohl auch einen negativen Effekt: Weil es aktuell Engpässe bei den Impfstoff-Lieferungen gibt und Erstimpfungen vorgezogen werden, bleibt für die Boosterimpfungen nun weniger Impfstoff übrig. Wann die Lieferengpässe überwunden sind, das könne sie nicht einschätzen, sagte Leonhard NDR 90,3. Die Sozialsenatorin äußerte sich aber zuversichtlich, dass durch vermehrte Impfstofflieferungen des Bundes das Impftempo in Hamburg weiter steigen wird. Derzeit ist man von dem Ziel, 160.000 Impfungen pro Woche zu verabreichen, deutlich entfernt. Bei den Auffrischungs-Impfungen liegt Hamburg weiter unter dem Bundesschnitt, Berlin beispielsweise ganz vorn.
Apotheken steigen in Impfkampagne ein
Derweil bereiten sich viele Hamburger Apotheken darauf vor, in die Impfkampagne mit einzusteigen. Die Motivation ist laut Apothekerkammer groß, rund 50 Apotheker und Apothekerinnen hätten sich schon fürs Impfen schulen lassen, etwa 200 weitere hätten Interesse.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Coronavirus
