Corona: Hamburgs Schulen starten in voller Präsenz
In Hamburg hat der Schulunterricht nach den Weihnachtsferien am Mittwoch wieder begonnen. Mittlerweile seien etwa 95 Prozent der Schulbeschäftigten gegen das Coronavirus geimpft, sagte Bildungssenator Ties Rabe (SPD) zu NDR 90,3.
Trotz stark steigender Corona-Zahlen und der Ausbreitung der Omikron-Variante hält Hamburg am Präsenzunterricht fest. Die Schulbehörde begründet das zum einen mit den negativen Folgen des Homeschoolings für viele Schülerinnen und Schüler. Zudem sei es bundesweit politischer Konsens, dass Schulschließungen nur das letzte Mittel sein könnten, wenn alle anderen Maßnahmen - wie Lockdown, Ausgangssperren oder Beschränkungen im Einzelhandel - ausgeschöpft seien. Entsprechend habe die Bundesregierung die rechtliche Grundlage für Schulschließungen außer Kraft gesetzt. Notfallpläne für Wechsel- und Distanzunterricht würden aber laut Rabe weiterhin in der Schublade liegen.
Nach einer Beratung der Kultusministerkonferenz am Mittwochnachmittag sagte Rabe im Hamburg Journal: "Wir sind uns sehr einig, dass eine Öffnung der Schulen und der Präsenzunterricht durch nichts anderes ersetzt werden kann." Das bedeute nicht, dass man um jeden Preis die Schulen öffne. Aber man werde erst dann über Schulschließungen sprechen, "wenn wirklich alle anderen Maßnahmen wie Ausgangssperren und vieles mehr ausgereizt sind."
Drei Corona-Tests pro Woche
Wegen der starken Omikron-Ausbreitung werden die Tests bei Hamburgs Schülerinnen und Schülern vorerst ausgeweitet. Die Kinder und Jugendlichen müssen sowohl heute, am Donnerstag und auch am Freitag jeweils einen Test vor dem Unterricht durchführen. Und auch in der kommende Woche soll drei Mal getestet werden. Danach wolle man laut Rabe prüfen, ob man zur zweimaligen Testung zurückkehren könne. Nachdem es in der Vergangenheit viele falsch positive Corona-Tests gab, setzt die Schulbehörde nun auf neue Schnelltests.
Maskenpflicht und Pflicht zum Lüften
In allen Hamburger Schulgebäuden gilt weiterhin eine Maskenpflicht und Klassenräume müssen alle 20 Minuten für fünf Minuten gelüftet werden. Außerdem stehen inzwischen in rund 90 Prozent aller mehr als 11.000 Unterrichts- und Fachräumen insgesamt über 21.000 mobile Luftfilter. Beschäftigte dürfen die Schulen außerdem nur betreten, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind.
Impftage für 12- bis 18-Jährige werden fortgeführt
Die im vergangenen Jahr begonnenen Impftage an weiterführenden, berufsbildenden und Sonderschulen für Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren sollen laut Schulbehörde fortgesetzt werden. Die nun auch möglichen Impfungen für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren würden hingegen nicht an jeder Schule angeboten. Deren Impfung soll auf Wunsch der Hamburger Ärztinnen und Ärzte vorrangig über Kinderärzte, Kinderkliniken und das zentrale Kinderimpfzentrum organisiert werden.
Sollten einzelne Schulen aber Impfungen für 5- bis 11-Jährige organisieren, würden sie von der Behörde unterstützt. Einzelne Schulen hätten bereits Impfaktionen angekündigt. Die Behörde betonte aber, dass sich diese ausschließlich an Schülerschaft und Schulbeschäftigte richteten, nicht an die allgemeine Bevölkerung.
60 Prozent der Schüler über 12 Jahren geimpft
60 Prozent der Schüler und Schülerinnen ab 12 Jahren haben laut Ties Rabe ihre erste Impfung bereits erhalten. Bei den jüngeren Kindern ab 5 Jahren sieht der Senator noch Nachholbedarf. Das liege vor allem daran, dass es zurzeit zu wenig Impfdosen in Deutschland gebe, so Rabe. Das bereite ihm Sorge.
