Zu wenige Kinder können schwimmen: DLRG schlägt Alarm
Tausende Kinder müssen in Hamburg weiter auf einen Schwimmkurs warten. Die DLRG fordert deshalb Schwimmunterricht bereits in den Kitas.
Wer in Hamburg einen Schwimmkurs für sein Kind sucht, braucht viel Geduld. Auf der Webseite von Bäderland werden aktuell Kurse bis Anfang Dezember aufgelistet, doch alle sind ausgebucht. Bäderland weist jedoch darauf hin, dass regelmäßig neue Kurse angeboten würden. Intensivkurse in den Sommerferien gibt es wegen Personalmangel überhaupt nicht.
Wassergewöhnung schon in der Kita
Nur die Hälfte der Hamburger Kinder kann am Ende ihrer Grundschulzeit schwimmen, sagt der Präsident der DLRG Hamburg Heiko Mählmann. Vor allem in sozial schwachen Stadtteilen ist die Zahl der Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer hoch. Mählmann fordert erste Wassergewöhnungskurse bereits in den Kitas und eine entsprechende Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher. Außerdem sollte der Schwimmunterricht in der Schule von einem auf zwei Jahre ausgeweitet werden.
Mehr Badeunfülle befürchtet
Für den Sommer befürchtet Mählmann mehr Badeunfälle. Die aktuellen Ertrinkungsfälle in Allermöhe und Teufelsbrück kenne jeder. Die vielen Fast-Unfälle nehme dagegen kaum jemand wahr. Erst vor kurzem hat die DLRG drei junge Mädchen am Hohendeicher See gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser gezogen. Wenn Kinder in einer Stadt am Wasser nicht schwimmen lernen, kann es sie das Leben kosten, warnt Mählmann.