Wirtschaftsvertreter: Innenstadt muss in Hamburg Chefsache werden
Wie kann Hamburgs Innenstadt attraktiver werden? Sie müsse in der Politik endlich Chefsache werden, fordern die Vorsitzenden des Trägerverbunds Innenstadt und der Handelskammer.
Die Umwandlung der City dauere zu lange, weil es zwischen den Behörden Kompetenzgerangel gebe, hieß es bei einer Diskussionsrunde des Clubs Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Eigentlich müsse man die Innenstadt aus dem Bezirk Hamburg-Mitte herauslösen. Zumindest aber brauche sie im Senat eine eigene Stimme, und zwar in Form eines Staatsrats. Das sagt Jean-Jaques de Chapeaurouge, Immobilienentwickler und Vorsitzender des Trägerverbunds Innenstadt. Die politische Sicht auf die City mit einem Bezirksamtsleiter, der für die Menschen von Billstedt bis Neuwerk verantwortlich ist, sei ungenügend.
Handelskammer Präses Norbert Aust forderte eine zentrale Betreibergesellschaft nach dem Vorbild der Hafencity. Das Problem aus seiner Sicht: Fast alle Behörden arbeiten mit Einzelmaßnahmen an der Innenstadt. Die Fleete und die Binnenalster werden laut Aust noch viel zu wenig genutzt, zum Beispiel für Gastronomie.
Ziel: Mehr Menschen sollen in der Innenstadt wohnen
Einig sind sich beide, dass wieder mehr Menschen zwischen Rathaus und Hauptbahnhof wohnen müssen, um das Viertel zu beleben. Bis dafür die nötigen Genehmigungen und Umbauten fertig sind, brauche es aber rund 20 Jahre.
Um die Situation von Händlerinnen und Händlern vor Ort jetzt zu verbessern, forderte de Chapeaurouge eine bessere Organisation der Baumaßnahmen. 800 Baustellen habe die Verkehrsbehörde gleichzeitig aufgemacht und damit die Erreichbarkeit des Handels massiv eingeschränkt.
