Welpenmafia: Illegalen Welpenhandel erkennen
Der Handel mit illegalen Welpen boomt weiterhin - und das, obwohl Expertinnen und Experten schon lange davor warnen, Hunde von unseriösen Händlerinnen und Händlern zu kaufen. Tierschutzberaterin Sina Hanke klärt auf.
Die Europäische Kommission spricht von 50.000 Hundewelpen, die jeden Monat in den europäischen Ländern illegal gehandelt werden. Und die Welpenmafia ist auch in Hamburg aktiv. Die Hamburger Tierschutzberaterin und Hunde-Expertin Sina Hanke klärt über die miesen Machenschaften der skrupellosen Händler auf und geht zum Schein auf Internet-Angebote dubioser Hundehändler ein, um ihnen das Handwerk zu legen.
Keine Hunde übers Internet kaufen
Hunde aus dem illegalen Welpenhandel stammen meist aus osteuropäischen Zuchtfabriken, in denen die Tiere unter schlimmsten Bedingungen für den europäischen Markt "produziert" werden. "Die Hunde werden viel zu früh von der Mutter getrennt und sind häufig sehr krank. Häufig sind die kleinen Hundebabys erst fünf, sechs Wochen alt, wenn sie zum Verkauf angeboten werden. Zum Zeitpunkt der Trennung von der Mutter aber erst drei, vier Wochen alt. Das wirkt sich natürlich massiv auf den Gesundheitszustand aus", so Hanke. So kleine Welpen haben noch kein ausgereiftes Immunsystem und auch keinen Impfschutz. Aber nicht nur die körperliche Versehrtheit ist ein Problem, auch die Psyche der kleinen Hunde nimmt Schaden, weiß die Expertin. Sie rät unbedingt dazu, keine Hunde über das Internet zu kaufen, und das grausame Geschäft mit den Tieren nicht zu unterstützen.
Teuer ist nicht gleich Qualität
Wenn ein Tier sehr teuer ist, geht man als Laie davon aus, dass teuer gleich Qualität ist. Sina Hanke ist da längst desillusioniert: "Der Preis sagt nichts über die Qualität aus", sagt sie. Die Preise seien so enorm gestiegen, weil die Leute es zahlen würden. "Vor ein paar Jahren haben wir noch gesagt, 'es sind die Billigwelpen, es sind die Wühltischwelpen' und daran erkennt man vermeintlich illegale Welpenhändler", so Hanke, aber Händlerinnen und Händler hätten sich längst angepasst. Der Handel mit illegalen Welpen hat inzwischen ungeahnte Ausmaße angenommen, weil so viele Menschen auf unseriöse Händlerinnen und Händler reinfallen.
Welpenhandel ist lukrativ
"Man spricht beim Tierhandel vom lukrativsten nach Drogen- und Waffenhandel, nur mit dem Unterschied, dass Drogen- und Waffenhandel ganz anders geahndet wird", sagt Hanke. Eine Händlerin oder ein Händler habe im Welpenhandel an Strafverfolgung nicht viel zu befürchten, zudem sei es möglich, mit den Welpen viel Geld zu verdienen.
