Ukraine: HHLA stellt Betrieb am Terminal in Odessa ein
Wegen der Angriffe russischer Truppen in der Ukraine hat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) reagiert: Der Betrieb des Containerterminals in Odessa wurde eingestellt.
Zuvor seien noch zwei Schiffe abgefertigt worden. Danach hätten fast alle der 480 HHLA-Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiter das Gelände verlassen, sagte die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath am Donnerstag. Es handele sich ausschließlich um lokale Beschäftigte. Deutsche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten die Ukraine nach entsprechenden Aufrufen des Auswärtigen Amtes bereits verlassen.
"Hafen von Odessa geschlossen"
Die HHLA reagierte mit der Terminalschließung auf Anordnungen der Behörden, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am frühen Morgen im ganzen Land den Kriegszustand ausgerufen hatte. "Der Hafen von Odessa wurde heute Morgen von den ukrainischen Behörden geschlossen", sagte Titzrath. Ihren Angaben zufolge sind nur noch acht unbewaffnete Werksschutz-Mitarbeiter auf dem Terminalgelände.
Titzrath zeigte sich besorgt, dass die ukrainischen HHLA-Beschäftigten nun zum Militärdienst eingezogen werden könnten. Die HHLA wolle sich bei den Behörden dafür einsetzen, dass sie als Beschäftigte der kritischen Infrastruktur erhalten bleiben.
HHLA betreibt Terminal in Odessa seit 2001
Die HHLA betreibt das Containerterminal im Hafen der Stadt am Schwarzen Meer seit 2001. Das Engagement sei damals im Vertrauen auf die Schlussakte von Helsinki und andere Vereinbarungen zur Sicherheit in Europa eingegangen worden, wie Titzrath betonte. Seither habe die HHLA rund 170 Millionen US-Dollar dort investiert.
Nur ein kleiner Teil des HHLA-Umschlags
Im laufenden Geschäft dürfte die Schließung noch keine großen Spuren hinterlassen. Die HHLA gibt den jährlichen Umschlag dort mit rund 300.000 Standardcontainern an. Das ist nur ein Bruchteil des gesamten HHLA-Containerumschlags von zuletzt 6,94 Millionen Standardcontainern. Über den Hafen von Odessa werden vor allem landwirtschaftliche Produkte transportiert. Neben drei der vier Containerterminals in Hamburg betreibt die HHLA außerdem Terminals in Muuga nahe der estnischen Hauptstadt Tallinn und im italienischen Triest.
