Tausende bei Demos in der Hamburger Innenstadt
In Hamburg haben am Sonnabend Tausende Menschen an unterschiedlichen Demonstrationen in der Innenstadt teilgenommen. Es ging unter anderem um soziale Gerechtigkeit und um den Iran.
Mehr als 1.600 Menschen folgten laut Polizei am Mittag einem Aufruf des Bündnisses für soziale Gerechtigkeit. Die Organisatoren sprachen von deutlich mehr Teilnehmenden. Unter dem Motto "Solidarisch aus der Krise - bezahlbares Leben für alle statt Profite für wenige" zogen die Demonstrierenden vom Berliner Tor zum Rathausmarkt. Dort fand eine Abschlusskundgebung statt.
"Reiche müssen zur Kasse gebeten werden"
Beteiligt waren nach Angaben der Veranstaltenden unter anderem die Initiative #IchBinArmutsbetroffen, die Bündnisse Wer hat der gibt, Ende Gelände, Fachbereiche der Gewerkschaften ver.di und IG Metall, das Hamburger Bündnis gegen Rechts, AStA, Jusos und die Grüne Jugend. Sie protestierten gegen die Preisexplosion, gegen Armut und die nach ihrer Meinung nach unzureichenden Maßnahmen der Bundesregierung. "Wir müssen jetzt ran an die Frage der Verteilungsgerechtigkeit", sagte Lars Stubbe von ver.di im Gespräch mit NDR 90,3. "Das heißt: Die Reichen müssen zur Kasse gebeten werden."
Proteste gegen Regime im Iran
Bereits am Vormittag waren laut Polizei etwa 350 Menschen zur Unterstützung der Protestierenden im Iran vom Rathausmarkt aus über den Jungfernstieg und den Gänsemarkt zur Rothenbaumchaussee gezogen.
Weitere Unterstützungsdemonstrationen für die iranische Bevölkerung waren am Nachmittag geplant - zum einen eine stationäre Kundgebung am Gänsemarkt, zum anderen ein Demonstrationszug von der Universität zur Schanzenstraße. Diese Demonstration sollte unter dem Motto "Students stand with people in Iran - for women, life, freedom" stehen.
Verfassungsschutz warnt vor Demo am Glockengießerwall
Außerdem startete am Nachmittag bei der Kunsthalle am Glockengießerwall ein Demonstrationszug unter dem Motto "Freunde der Demokratie sagen Nein danke: Frieren, Pleiten, Impfpflicht" in Richtung Jungfernstieg. An ihm beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 1.000 Menschen.
Der Verfassungsschutz hatte zuvor vor einer Teilnahme an dieser Demonstration gewarnt. Veranstalter sei der vom Verfassungsschutz beobachtete Verein UMEHR. "Das sind keine Freunde der Demokratie, ganz im Gegenteil. Wer an diesem Aufzug teilnimmt, marschiert Seite an Seite mit Extremisten", sagte ein Verfassungsschutzsprecher.