Tausende bei Demos in der Hamburger Innenstadt

Stand: 29.10.2022 18:11 Uhr

In Hamburg haben am Sonnabend Tausende Menschen an unterschiedlichen Demonstrationen in der Innenstadt teilgenommen. Es ging unter anderem um soziale Gerechtigkeit und um den Iran.

Mehr als 1.600 Menschen folgten laut Polizei am Mittag einem Aufruf des Bündnisses für soziale Gerechtigkeit. Die Organisatoren sprachen von deutlich mehr Teilnehmenden. Unter dem Motto "Solidarisch aus der Krise - bezahlbares Leben für alle statt Profite für wenige" zogen die Demonstrierenden vom Berliner Tor zum Rathausmarkt. Dort fand eine Abschlusskundgebung statt.

"Reiche müssen zur Kasse gebeten werden"

Beteiligt waren nach Angaben der Veranstaltenden unter anderem die Initiative #IchBinArmutsbetroffen, die Bündnisse Wer hat der gibt, Ende Gelände, Fachbereiche der Gewerkschaften ver.di und IG Metall, das Hamburger Bündnis gegen Rechts, AStA, Jusos und die Grüne Jugend. Sie protestierten gegen die Preisexplosion, gegen Armut und die nach ihrer Meinung nach unzureichenden Maßnahmen der Bundesregierung. "Wir müssen jetzt ran an die Frage der Verteilungsgerechtigkeit", sagte Lars Stubbe von ver.di im Gespräch mit NDR 90,3. "Das heißt: Die Reichen müssen zur Kasse gebeten werden."

Demonstrationsteilnehmer halten ein Transparent mit der Aufschrift "Bezahlbares Leben für alle statt Profite für Wenige". © Markus Scholz/dpa
AUDIO: Demo in Hamburg für soziale Gerechtigkeit in der Krise (1 Min)

Proteste gegen Regime im Iran

Demonstrierende protestieren auf dem Gänsemarkt gegen das Regime im Iran. © Markus Scholz/dpa
Demo auf dem Gänsemarkt: Zur Unterstützung der Protestierenden im Iran gab es am Sonnabend mehrere Kundgebungen in Hamburg.

Bereits am Vormittag waren laut Polizei etwa 350 Menschen zur Unterstützung der Protestierenden im Iran vom Rathausmarkt aus über den Jungfernstieg und den Gänsemarkt zur Rothenbaumchaussee gezogen.

Weitere Unterstützungsdemonstrationen für die iranische Bevölkerung waren am Nachmittag geplant - zum einen eine stationäre Kundgebung am Gänsemarkt, zum anderen ein Demonstrationszug von der Universität zur Schanzenstraße. Diese Demonstration sollte unter dem Motto "Students stand with people in Iran - for women, life, freedom" stehen.

Verfassungsschutz warnt vor Demo am Glockengießerwall

Ein Mann hält auf einer Demonstration ein Schild mit der Aufschrift "Wer hat die Pipeline gesprengt, liebe Bundesregierung?". © Markus Scholz/dpa
Demo am Glockengießerwall: Rund 1.000 Menschen zogen laut Polizei von hier bis zum Jungfernstieg.

Außerdem startete am Nachmittag bei der Kunsthalle am Glockengießerwall ein Demonstrationszug unter dem Motto "Freunde der Demokratie sagen Nein danke: Frieren, Pleiten, Impfpflicht" in Richtung Jungfernstieg. An ihm beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 1.000 Menschen.

Der Verfassungsschutz hatte zuvor vor einer Teilnahme an dieser Demonstration gewarnt. Veranstalter sei der vom Verfassungsschutz beobachtete Verein UMEHR. "Das sind keine Freunde der Demokratie, ganz im Gegenteil. Wer an diesem Aufzug teilnimmt, marschiert Seite an Seite mit Extremisten", sagte ein Verfassungsschutzsprecher.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Hamburg Journal | 29.10.2022 | 19:30 Uhr

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