Prozessauftakt wegen versuchten Mordes in Hamburg
Wie kam es zu diesem Gewaltexzess? Diese Frage muss das Hamburger Landgericht im Falle von zwei Bauarbeitern klären, die einen Kollegen fast zu Tode geprügelt haben sollen.
Das Ganze geschah im August vergangenen Jahres in einer Monteurswohnung in der Cuxhavener Straße im Stadtteil Hausbruch. "Freude an Quälerei und Erniedrigung, Gewaltphantasien und Sadismus", sagte die Staatsanwältin zu dem, was in der Wohnung geschah. Dort waren mehrere polnische Bauarbeiter untergebracht. Zwei von ihnen, beide 35 Jahre alt, sollen einen Kollegen über zwei Tage hinweg gequält haben.
Opfer wurde mit Metallstangen geschlagen
Sie bewarfen das Opfer laut Anklage mit Möbeln, bis mehrere Knochen brachen. Außerdem traten sie dem Kollegen ins Gesicht, schlugen mit Metallstangen auf seinen Kopf ein und stießen ihn durch eine Duschkabine aus Glas. Erst als sie dachten, der 43-Jährige sei tot, hörten sie laut Anklage auf.
Chef sagt als Zeuge vor Gericht aus
Ein weiterer Mitbewohner fotografierte das blutüberströmte Opfer und schickte die Bilder dem Chef, der rief den Krankenwagen. Jener Chef sagte als Zeuge im Gericht, es habe in der Wohnung immer mal wieder Streit gegeben, aber keine Gewalt. Für die beiden Angeklagten, die selbst nicht aussagten, fand er nur lobende Worte: Sie seien sehr zuverlässig gewesen und nicht gewalttätig.
