Prozess wegen versuchten Mordes: Weiteres Opfer meldet sich
Er soll seine Freundin drei Tage lang gefangen gehalten und schwer gequält haben. Dafür ist ein 53-jähriger Mann wegen versuchten Mordes seit November vor dem Hamburger Landgericht angeklagt.
Nun wurde im Prozess bekannt, dass es offenbar noch weitere Gewaltopfer des Mannes gibt. Am Montagmorgen ging ein Brief im Gericht ein. Die Absenderin: eine Ex- Freundin des Angeklagten. Der Umfang des Schreibens: 17 Seiten. Protokollhaft hat die Frau darin frühere Misshandlungen durch den Angeklagten aufgelistet. Nicht nur sie selbst, sondern auch weitere Frauen sollen von dem 53-Jährigen verprügelt und - so sagt sie es - vergewaltigt worden sein.
Kammer ändert den Ablauf
Dieser Brief kam so überraschend, dass die Kammer ihr Programm geändert hat. Eigentlich sollte eine Psychiaterin darüber aussagen, ob der Angeklagte womöglich eine Persönlichkeitsstörung hat. Nun überlegt die Kammer, ob sie zunächst die Absenderin des Briefes als Zeugin vorlädt. Das Gericht hat den Brief zwar nicht vorgelesen, sodass Details nicht bekannt geworden sein. Die Anwältin der Frau, für deren mutmaßliche Misshandlung der Angeklagte gerade vor Gericht steht, war aber sichtlich geschockt. "Dieser Mann ist brandgefährlich", sagte sie NDR 90,3.
Freundin tagelang gefesselt
Der 53-Jährige ist wegen versuchten Mordes angeklagt, weil er seine Freundin tagelang gefesselt und ihr unter anderem mit einem Baseballschläger den Schädel gebrochen hat.
