Prozess um Erpressung in Hamburg vorerst ausgesetzt
Eine private Pokerrunde, Erpressung und Bedrohung- das war das Thema eines Falls, den das Amtsgericht Hamburg-Barmbek am Dienstag beschäftigt hat. Dort ist ein 24-Jähriger angeklagt, der von einem Mitspieler 25.000 Euro erpresst haben soll.
Mehrere Männer sitzen beim Poker zusammen. Da schreibt der Angeklagte einen Schuldschein über 60.000 Euro, legt ihn einem Mitspieler vor und zwingt ihn zur Unterschrift. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass sich das genau so in einer Mainacht vor zwei Jahren zugetragen hat. Und, dass der Angeklagte in den darauffolgenden Tagen immer wieder zu dem Mitspieler kam und das Geld forderte. Er soll ihm gedroht haben, dass er ihm den Finger abschneiden oder sich mit seiner Ehefrau befassen würde.
Fingerabdrücke auf Quittung und Schuldschein
Das Opfer zahlte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft aus Angst 25.000 Euro. Für den Angeklagten, einen fülligen 24-Jährigen mit seitlich gekämmtem Pony und nervösem Blick, könnte nun zum Verhängnis werden, dass er die Zahlung quittierte. Auf der Quittung und auch auf dem Schuldschein fand die Polizei seine Fingerabdrücke. Weil das allerdings erst am Dienstag im Gericht bekannt wurde, wurde der Prozess vorerst ausgesetzt.
Verstieß Pokerrunde gegen Corona-Regeln?
Das Ganze spielte während des Lockdowns vor zwei Jahren. Ein Verstoß gegen die damaligen Corona-Regeln durch die Pokerrunde liegt also wohl auch noch vor.
