Prozess gegen mutmaßlichen Waffenhändler in Hamburg
Vor dem Hamburger Landgericht muss sich seit Montag ein 35-Jähriger wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Er soll Waffen und Munition im Wert von rund 10.000 Euro verkauft haben.
Eine große Razzia in Harburg und im niedersächsischen Asendorf hatte im August 2022 für Schlagzeilen gesorgt. Die Polizei durchsuchte damals mehrere Häuser und Wohnungen nach Waffen und nahm den mutmaßlichen Waffenhändler fest.
Angeklagter will Waffengeschäft nur vermittelt haben
Der 35-Jährige, der sich jetzt vor Gericht verantworten muss, soll Mitglied der Rockergruppe Bandidos sein. Im August habe ihn ein unbekannter Mann kontaktiert und nach Waffen gefragt, sagte der Angeklagte am Montag. "Ich kaufe alles, was da ist," so habe die Ansage gelautet. Der 35-Jährige will das Waffengeschäft daraufhin nur vermittelt haben: Er habe den Käufer zu einem Feldweg in Asendorf gefahren, wo ein Waffenhändler für 6.000 Euro eine halbautomatische Pistole samt Munition übergab. Der Angeklagte will selbst kein Geld bekommen haben.
Weitere Waffen bei Angeklagtem gefunden
Allerdings war der Kunde ein V-Mann der Polizei. Und dieser stellt die Sache anders dar, wie sich aus der Anklage ergibt: Demnach hat der Angeklagte ihm die Waffe verkauft, und zwar für 10.000 Euro. Und dann fand die Polizei in seiner Wohnung auch noch weitere Pistolen und Gewehre.
Für den Fall eines Geständnisses hatte das Gericht eine Höchststrafe von viereinhalb Jahren in Aussicht gestellt. Nun könnte die Strafe noch höher werden.